«Die Party ist vorbei», sagte Floridas Gouverneur Ron DeSantis (41) Ende März an die College-Studenten gerichtet, die trotz Corona-Pandemie an den Stränden von Miami und Co. ausgelassene Spring-Break-Partys feierten. Die Bilder der oberkörperfreien Männer und Frauen gingen um die Welt und lösten vor allem in den USA einen riesigen Aufschrei aus. Weil der Bundesstaat Florida ernst machte und die Strände vorübergehend schloss, blieb den Studenten nichts anderes übrig, als die Heimreise anzutreten.
Doch nun wollen sie es noch einmal wissen! Da man in den Amerika in absehbarer Zeit nicht an öffentlichen Plätzen feiern werden kann, nehmen die College-Studenten Mexiko ins Visier. Das Nachbarland war schon immer eine beliebte Spring-Break-Destination und soll nun als Plan B herhalten.
Rund 2000 Partyurlauber werden im Juni im mexikanischen Ferienort Cabo San Lucas erwartet. Dies teilte Robbin Hernandez, Mitglied einer Vereinigung von Nachtclubs, lokalen Zeitungen mit. Damit die jungen Amerikaner originale Spring-Break-Partys feiern können, soll der Corona-Lockdown bis dahin fast vollständig aufgehoben werden. «Wir suchen nach Möglichkeiten, Cabo San Lucas im nächsten Monat als virusfreies Reiseziel hinzubekommen, um den Tourismus wieder anzukurbeln», verspricht Hernandez.
Tourismus ist für die Region wichtig
Was von Corona übrig bleiben wird, sind Hygienevorschriften. So werden sich die Touristen noch am Flughafen einem Gesundheitscheck unterziehen müssen. Ansonsten aber herrscht beinahe Normalität. Die Hotels werden ihre Anlagen wieder öffnen, sogar die Nachtclubs dürfen Studenten empfangen.
Der Lockdown wird in der Region hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen aufgehoben. Für den mexikanischen Bundesstaat Baja California Sur ist der Tourismus äusserst wichtig, macht er doch 70 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) aus. Allein Cabo San Lucas empfing im vergangenen Jahr über vier Millionen Touristen.
Dass Spring-Break-Partys vielleicht doch keine gute Idee sind, zeigte sich im März. 44 Studenten aus dem US-Bundesstaat Texas sind nach ihrer Rückkehr aus Cabo San Lucas positiv auf Covid-19 getestet worden. Ob sie sich während ihren Ferien angesteckt haben, blieb laut der «New York Times» allerdings unklar.