Die Coronakrise zwang die Luftfahrt in die Knie. Seit Monaten ist der Flugverkehr massiv reduziert. Und das hat jetzt auch Auswirkungen auf die Gesundheit.
Wie «Dailymail» schreibt, sind die fehlenden Kondensstreifen und die damit verbundene geringere Umweltverschmutzung für höhere UV-Strahlung mitverantwortlich. In der Regel sorgen die erzeugten Wolken dafür, dass ein Teil der Sonnenstrahlung zurück ins All reflektiert wird und gar nicht bei uns ankommt.
«Höchsten, jemals gemessenen Wert»
In Grossbritannien könnten die Werte derart steigen, dass das Hautkrebsrisiko zu einem grossen Problem wird. In Teilen von Devon und Cornwall im Südwesten von England soll am heutigen Donnerstag die Stufe 9 erreicht werden. Laut Wetterprognosen sollte es bis zu 34 Grad heiss werden.
Wie der nationale Wetterdienst des Vereinigten Königreichs vermeldet, übersteigt der UV-Index in Grossbritannien in der Regel nicht den Wert 8, während in den Mittelmeerregionen die Stufe 10 als üblich gilt.
Die Meteorologen rufen die Bevölkerung auf, sich besonders gut gegen die Strahlen und vor Sonnenbrand zu schützen. «Die Sonne ist im Moment so stark, weil wir kürzlich die Sommersonnenwende hatten», erklärt der britische Meteorologe Alex Burkill die Situation. «Wir haben den Höchstwert an Sonnenstärke, einen klaren blauen Himmel und viel Sonnenschein – das sind die perfekten Voraussetzungen für eine hohe UV-Strahlung.»
Michaela Hegglin, Professorin für Atmosphärenchemie an der Fakultät für Meteorologie der Universität Reading warnt: «Am Donnerstag könnten die höchsten, jemals in Grossbritannien gemessenen, UV-Werte erreicht werden.»
In den Bergen liegt der Wert auch bei 9
In der Schweiz sieht die Situation weniger dramatisch aus. Stefan Scherrer von Meteo News sagt zu BLICK: «Zwischen Mitte Mai und Ende Juli haben wir bei wolkenlosen Verhältnissen im Schweizer Mittelland den UV-Index 8. Man muss aber beachten, dass er pro 1000 Meter etwa um 1 steigt. So liegt er beispielsweise auf 1500 Metern aktuell bei 9.»
Der Wetter-Experte bestätigt, dass es in der Luft aufgrund des eingeschränkten Flugverkehrs derzeit weniger Aerosole und Schadstoffe gibt. «Dies kann einen geringen Einfluss auf die eintreffende Strahlung an der Erdoberfläche haben. Der UV-Index dürfte dadurch aber kaum steigen.» Von neuen Rekordwerten wie in Grossbritannien ist also nicht auszugehen.
Dennoch warnt er: «Besonders helle Hauttypen müssen vorsichtig sein und sich vor Sonnenbrand schützen.»
Am heutigen Donnerstag und am Freitag bleibt das Wetter in der Schweiz baditauglich. Bis zu 29 Grad heiss soll es werden. Ab Freitagnachmittag wird es allerdings zunehmend schwüler und am Wochenende sind lokal vereinzelte Regengüsse und Gewitter – besonders entlang der Alpen – möglich. Spätestens ab kommenden Dienstag ist der Sommer wieder in voller Pracht zurück. «Am Mittwoch sind nach aktuellem Stand 30 Grad oder knapp mehr möglich», verspricht Scherrer. (man)