Guido Westerwelle (†54) ist tot. Der ehemalige deutsche Aussenminister starb heute in der Kölner Universitätsklinik an den Folgen einer Leukämiebehandlung. 2014 war bei ihm Blutkrebs diagnostiziert worden. Ein Schweizer, der den deutschen FDP-Politiker persönlich kannte, ist der Zürcher Nationalrat Hans-Peter Portmann.
Westerwelle stand trotz seines Politikerdaseins offen zu seiner Homosexualität. Etwas, woraus auch Portmann keinen Hehl macht. «Mich und meinen Partner trifft sein Tod sehr», sagt der Zürcher. In letzter Zeit habe sich Westerwelle verständlicherweise stark zurückgezogen. Portmann: «Seit seinen Spitalaufenthalten haben wir ihn deshalb nicht mehr persönlich getroffen. Er musste zusammen mit seinen engsten Angehörigen für sich schauen.»
«Sporadisch hörten wir Neuigkeiten von ihm»
Den Kontakt zu ihm habe er aber trotzdem nicht verloren, sagt Portmann. «Sporadisch hörten wir auch während seiner schweren Krankheit Neuigkeiten von ihm.» Zwischendurch sei Westerwelle wieder aufgelebt. «Die Therapien schlugen zu Beginn gut an. Zeitweise sah es sogar nach einem politischen Comeback aus.»
Westerwelle und Portmann hatten sich mehrmals in Thalwil, der Heimatgemeinde des Zürcher FDP-Politikers, getroffen. So etwa im April 2007 (Blick berichtete).
«Wir nahmen ihn zeitlebens als jemanden wahr, der zu den Leuten, die er freundschaftlich kannte, Vertrauen gefasst hat», sagt Portmann über Westerwelle. «Er war ein tiefgründiger und lebensbejahender Mensch. Als Politiker handelte er stets rational und konnte Gefühle, wenn nötig, gut zurückstellen.»