15'000 Soldaten bei Joe Bidens Amtseinführung
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Angst vor erneuten Angriffen:15'000 Soldaten bei Joe Bidens Amtseinführung

FBI warnt vor Trump-Fanatikern – 15'000 Soldaten in Washington
Amerikas grosse Angst um Joe Biden

In acht Tagen wird Joe Biden vereidigt. Die Hauptstadt rüstet sich nach dem Kapitol-Sturm akribisch für die Amtseinführung des neuen US-Präsidenten. 15'000 Soldaten sollen Washington bewachen.
Publiziert: 12.01.2021 um 05:23 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2021 um 20:36 Uhr
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Joe Biden wird am 20. Januar in Washington vereidigt werden.

Die Vereinigten Staaten sorgen sich um das Leben von Joe Biden (78)! Die Nervosität vor der Amtseinführung am kommenden Mittwoch wächst im Land. Nach der Erstürmung des Kapitols durch gewaltsame Trump-Fanatiker verschärfen nun die US-Behörden die Sicherheitsvorkehrungen für die anstehende Inauguration des künftigen Präsidenten Biden.

Die Amerikaner fahren dabei volles Geschütz auf: So will die Nationalgarde zur Unterstützung der örtlichen Sicherheitskräfte bis zu 15'000 Soldaten in Washington zusammenziehen. Auch das Heimatschutzministerium kündigte am Montag eine Ausweitung der Sicherheitsmassnahmen rund um die Vereidigung an. Derzeit befinden sich 6000 Soldaten in der Hauptstadt. Rund um den Parlamentssitz wurde zudem ein neuer Sicherheitszaun errichtet.

Und genau dort soll die Vereidigung stattfinden – traditionell auf der Westterrasse des Kapitols. Die Amtseinführung eines neuen Präsidenten ist per se eine Veranstaltung mit grösstem Sicherheitsaufgebot. In diesem Jahr gilt das angesichts der jüngsten Ausschreitungen aber in besonderem Masse – auch wenn die Zeremonie wegen der Corona-Pandemie ohne das sonst übliche Massenpublikum in Washington stattfindet.

FBI erhält Warnung vor bewaffneten Protesten

Mehrere US-Medien berichteten am Montag über eine interne Warnung der Bundespolizei FBI an die Sicherheitskräfte, der zufolge es rund um Bidens Amtseinführung in den Hauptstädten aller Bundesstaaten zu bewaffneten und gewaltsamen Protesten kommen könnte. Eine bewaffnete Gruppe wolle am Samstag nach Washington reisen, hiess es laut einem Bericht des Senders ABC in dem FBI-Hinweis.

Der Kurznachrichtendienst Twitter hatte vor wenigen Tagen ebenfalls gewarnt, auf seiner Plattform und anderswo würden bereits konkrete Pläne für weitere bewaffnete Proteste verbreitet. Unter anderem sei dort die Rede von einer weiteren Attacke auf das Kapitol und auf Parlamentsgebäude in Bundesstaaten am 17. Januar.

Amtsinhaber Donald Trump (74) erliess am Montag mit Blick auf Bidens Vereidigung eine sofortige Notstandserklärung für die US-Hauptstadt, die bis zum 24. Januar gilt. Dies ist ein formaler Akt, damit die Hauptstadt Unterstützung von Bundesbehörden anfordern kann. Die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser (48), hatte Hilfen angefordert.

Secret Service bereitet Grosseinsatz vor

Das Heimatschutzministerium erklärte am Montag, ebenfalls auf Bitten Bowsers, angesichts der jüngsten Ereignisse werde der Secret Service bereits ab Mittwoch eine verstärkte Einsatzphase beginnen. Ursprünglich sollte der Grosseinsatz, verbunden mit der Sperrung von Teilen der Innenstadt Washingtons, erst am 19. Januar beginnen. Bei der Amtseinführung hat der für den Schutz des Präsidenten zuständige Secret Service die Federführung über die Sicherheitsvorkehrungen.

Biden selbst zeigte sich am Montag gelassen – er sehe der Zeremonie ohne Sicherheitsbedenken entgegen. «Ich habe keine Angst, den Eid draussen abzulegen.» Das FBI, die Nationalgarde und der Secret Service sind da also etwas nervöser als der künftige US-Präsident. (nim/SDA)

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