Drei tote Touristen in Mexiko geborgen
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Frau trug Handy eines Opfers:Drei tote Touristen in Mexiko geborgen

Polizei veröffentlicht Bilder der Verdächtigen
Wurden die Mexiko-Surfer wegen ihres Autos getötet?

Drei Surfer machten Ferien an der mexikanischen Küste. Jetzt wurden drei Leichen gefunden. Die Behörden vor Ort gehen offenbar davon aus, dass die Männer während eines Autodiebstahls erschossen wurden.
Publiziert: 04.05.2024 um 04:46 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2024 um 04:25 Uhr
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Ermittler fanden die drei Leichen in einem Schacht in Strandnähe.
Foto: AFP

Seit Tagen haben die Familien der australischen Brüder Jake (30) und Callum Robinson (33) und ihrem Freund Jack Carter (30) aus den USA nichts mehr von den Männern gehört. Jetzt haben sie die traurige Gewissheit: In der Gegend, wo sie vermisst wurden, fand die Polizei drei Leichen in einem Wasserloch. 

Die drei waren zu einem Trip nach Mexiko aufgebrochen, mieteten in Baja California ein Airbnb, waren mit ihrem Pickup und den Surfbrettern zu Stränden unterwegs, um die besten Wellen zu finden. Auch ihre Zelte hatten sie dabei. 

Mit «hoher Wahrscheinlichkeit» hingerichtet

Erste Ermittlungen haben nun ergeben, dass die Männer aller Anschein nach getötet wurden, als sie sich weigerten, ihr Auto an ein Trio von Autodieben zu übergeben. «Als sie versuchten, das Fahrzeug zu holen, wehrten sich die Opfer gegen den Überfall. Die Räuber waren mit einer Schusswaffe bewaffnet und haben die Opfer offenbar erschossen», sagt die Oberstaatsanwältin von Baja California, María Elena Andrade Ramírez gegenüber dem australischen Sender 7News. 

Zwar hat die Polizei offenbar noch nicht bestätigt, dass die Männer erschossen wurden. Jedoch stellten die Beamten um den Tatort Patronenhülsen sicher. Von Seiten der mexikanischen Behörden heisst es, sie seien mit «hoher Wahrscheinlichkeit» hingerichtet worden.

Eine vierte Leiche, auf welche die Polizei stiess, wurde inzwischen ebenfalls identifiziert. Es handelt sich bei dieser um den Besitzer des Grundstücks, auf welchem die Opfer gefunden wurden. Der Mann war ebenfalls vor zwei Wochen als vermisst gemeldet worden.

Das FBI will zu den näheren Umständen des Leichenfunds nichts sagen. Unklar ist der Zustand der gefundenen Toten. Zuvor war der ausgebrannte weisse Pickup des Trios gefunden worden. Auch die Zelte und «weitere Beweise», seien vor Ort sichergestellt worden. Gemäss lokalen Medien handelt es sich dabei um Blutspuren und Zähne. 

Frau hatte Smartphone von einem der Opfer in der Tasche

Mittlerweile ist es in Zusammenhang mit dem Verschwinden der Männer zu ersten Verhaftungen gekommen. Bei drei Männern, dem Bruderpaar Jesús und Cristian C.* und deren Geschäftspartner, klickten die Handschellen. Jedoch wurden sie gemäss Medienberichten nicht des Mordes angeklagt. Alle drei hatten zum Zeitpunkt der Verhaftung Methamphetamin und andere illegale Betäubungsmittel bei sich. 

Ausserdem hat die mexikanische Polizei die 23-jährige Ari Gisel C.* angehalten, die das Smartphone eines der Opfer und einen Beutel Crystal Meth in ihrer Tasche hatte. 

167 Morde in nur einem Monat

Baja California ist ein beliebtes Urlaubsziel für Surfer. Der an die USA angrenzende Bundesstaat ist aber auch stark von der Drogengewalt betroffen. Ob wirklich Kartelle hinter der Tat stecken, ist unklar. Die Ermittlungen gingen in alle Richtungen, teilt die Staatsanwaltschaft mit. 

Im März sagte der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador, dass es im Januar in Baja California 167 Morde gegeben habe. Die Mordrate in Baja California liegt bei 340 pro 100’000 Einwohner – die zweithöchste in Mexiko. (neo/ced)

* Namen bekannt

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