FBI-Chef über Polizeigewalt gegen Schwarze
Rassismus «vielleicht sogar vernünftig»

James Comey, Direktor des FBI, hat in einer Rede rassistische Vorurteile bei vielen Polizisten eingestanden. Einige Mitglieder der weissen Mehrheit würden «anders auf ein weisses Gesicht als auf ein schwarzes Gesicht reagieren».
Publiziert: 13.02.2015 um 08:57 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:50 Uhr
Der neue FBI-Direktor James Comey (Archiv)
Foto: Keystone

Nach mehreren Vorfällen von Polizeigewalt gegenüber unbewaffneten Schwarzen dürften diese Aussagen des FBI-Direktors James Comey (54) für weiteren Zündstoff sorgen.

In einer Rede an der Georgetown University in Washington reagierte Comey auf die Vorwürfe der unverhältnismässigen Gewalt von Polizisten gegenüber Schwarzen. Besonders Polizisten in mehrheitlich schwarzen Vierteln mit hoher Kriminalität würden unbewusst Vorurteile entwickeln.

«Die zwei jungen schwarzen Männer auf der einen Strassenseite sehen so aus wie viele andere, die der Beamte eingesperrt hat. Zwei junge weisse Männer auf der anderen Strassenseite - selbst in denselben Kleidern - tun es nicht», sagte Comey sagte zur Erklärung von Vorurteilen unter Polizisten.

Schwarzen mit «Respekt und Anstand» begegnen

Dann entwickle sich ein «mentaler Kurzschluss», der in gewissem Sinn «vielleicht sogar vernünftig» sei. Dies führe zu einem anderen Verhalten gegenüber Schwarzen, sagte der Direktor der US-Bundespolizei, der sich für eine offene Debatte über das Thema aussprach.

Die Polizei müsse die Sichtweise der jungen Schwarzen verstehen und ihnen mit «Respekt und Anstand» begegnen, doch müssten auch die Bürger besser verstehen, welche «schwierige und angsterregende Arbeit» die Polizisten verrichteten, so Comey. (cat/SDA)

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