Seit über einem Jahr suchen internationale Teams in den Tiefen des indischen Ozeans nach Trümmerteilen der verschollenen Malaysia-Airlines-Maschine mit der Flugnummer MH370. Noch konnte kein einziger Hinweis auf den Verbleib des Flugzeugs mit 239 Menschen an Bord gefunden werden.
Nun wurden Erkundungsschiffe und Tauchroboter aber anderweitig fündig. Sie stiessen in 3900 Metern Tiefe auf ein Schiffswrack, wie die australische Verkehrssicherheitsbehörde gestern mitteilte. Auf ihrer Homepage veröffentlichte sie Bilder einer Unterwasserkamera, auf denen der Anker des versunkenen Schiffs und andere kleinere Trümmerteile klar erkennbar sind. Experten analysieren die Aufnahmen nun und versuchen, das Schiff zu identifizieren.
Der australische Meeresarchäologe Michael McCarthy geht davon aus, dass es sich bei dem Wrack wahrscheinlich um ein Frachtschiff aus dem späten 19. Jahrhundert handelt, wie er gegenüber «abc.net.au», sagt.
«Befindet sich ein Trümmerfeld im Suchgebiet, dann werden wir es finden!»
«Es ist ein faszinierender Fund», sagt Peter Foley, Chef der Suchmission. «Aber es ist nicht das, wonach wir suchen». Man sei «enttäuscht», dass sich die Sonarkontakte nicht als das Flugzeug herausgestellt hätten, aber man sei sich der Wahrscheinlichkeit immer bewusst gewesen. So waren die ursprünglichen Sonar-Daten nach einer Analyse auch nur als Hinweise der Kategorie 2 eingestuft worden – «von möglichem Interesse aber unwahrscheinlich, dass sie mit MH370 in Verbindung stehen».
Dennoch habe der Fund etwas gebracht. «Das Ereignis hat wirklich gezeigt, dass die Systeme, das Personal und die Ausrüstung, die bei der Suche zum Einsatz kommen, guten Dienst tun. Es hat gezeigt: Befindet sich ein Trümmerfeld im Suchgebiet, dann werden wir es finden!»
Aktuell haben die Suchtrupps rund drei Viertel des 60'000 Quadratkilometer grossen Suchgebiets durchforstet. Ende Monat wird die Mission um ein weiteres Jahr verlängert, um ein nochmals so grosses Gebiet absuchen zu können. In der Hoffnung, dass die Einsatzkräfte endlich das finden, wonach eigentlich gesucht wird. (lha)