In Amsterdam gilt ab Freitag Tempo 30 auf den meisten Strassen. Es ist die erste Stadt der Niederlande, die die Höchstgeschwindigkeit in diesem grossen Stil reduziert.
Die Grachtenmetropole hofft, dass die Stadt dadurch sicherer und stiller wird. In der Nacht zum Freitag sollten spezielle Teams Tausende zuvor aufgestellte Verkehrsschilder freigeben.
Das Tempolimit sei notwendig wegen des zunehmenden Gedränges in der Stadt, sagte die für Verkehr zuständige Beigeordnete, Melanie van der Horst. «Dadurch gibt es immer mehr gefährliche Situationen im Verkehr.» Im vergangenen Jahr sind rund 4800 Verkehrsunfälle gemeldet worden, bei denen ein Krankenwagen gerufen worden war. 15 Menschen starben.
Nicht nur die Zahl der Einwohner nimmt zu – zurzeit sind es rund 800'000 Personen. Jährlich kommen auch mehr als 20 Millionen Touristen in die niederländische Hauptstadt.
Velo vor Auto
Die neue Höchstgeschwindigkeit gilt auf gut 80 Prozent der Strassen. Nur auf den grossen Durchgangsstrassen darf weiterhin 50 Stundenkilometer gefahren werden. Eine Ausnahme gilt auch für Stadtbusse, Strassenbahnen und Taxis – allerdings nur, wenn es für sie eine extra Spur gibt.
Amsterdam will Velofahrern und Fussgängern Vorrang einräumen. Im Zentrum wurden auch viele Strassen für den Autoverkehr gesperrt und zu Fuss- und Radzonen gemacht. Auch gibt es immer mehr «fietsstraten», Velo-Strassen, auf denen Autos nur Gast sind und Radfahrer Vorrang haben. (SDA)