Das Zentralkommando der US-Streitkräfte hat Untersuchungen eingeleitet wegen des Todes von Dutzenden Zivilisten im Irak und in Syrien in den vergangenen zwei Wochen. Der Verdacht besteht, dass sie durch Luftschläge der US-Armee ums Leben kamen.
Über 200 Tote in Mossul
Untersucht werden drei verschiedene Fälle, wie CNN berichtet. Der folgenschwerste von ihnen ereignete sich zwischen dem 17. und 23. März. Über 200 Zivilisten sollen laut lokalen, bisher unbestätigten Berichten ums Leben gekommen sein, als Kampfjets der USA den Westen der umkämpften nordirakischen Stadt Mossul bombardierten.
Vergangenen Mittwoch starben zudem beim Bombardement einer Schule in der Nähe von Rakka, der IS-Hochburg in Syrien, Aktivisten zufolge über 30 Zivilisten. Die Menschen hätten im Gebäude Zuflucht gesucht, als es zum Angriff kam.
Zum dritten Vorfall kam es am 16. März, ebenfalls in Syrien. Über 40 Menschen starben bei Luftschlägen auf eine Moschee. Die USA hatte erst abgestritten, dass beim Angriff Zivilisten ums Leben kamen.
Angriffe intensivierten sich unter Trump
Angesichts der erschreckend hohen Zahl möglicherweise durch die USA getöteter Zivilisten stellt die «New York Times» die Frage in den Raum, ob dies möglicherweise mit einer Lockerung der Einsatz-Regeln für die Streitkräfte durch die Trump-Administration zusammenhängen könnte.
Die Armee hat dies allerdings dementiert. Die Regeln hätten sich nicht geändert, beteuern mehrere Quellen gegenüber der Zeitung. Sie räumten aber ein, dass die USA ihren Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat in den vergangenen Wochen intensiviert hätten.
Die irakische Armee hat derweil ihre Offensive auf Mossul wegen der hohen Zahl ziviler Opfer vorübergehend eingestellt. Die Vormarschpläne würden überarbeitet, sagte ein Sprecher der Polizeikräfte heute. «Zurzeit finden keine Kampfeinsätze statt.» (lha)