Auf einen Schlag wurde er Multi-Millionär. Im Jahr 2011 gewann Colin Weir 161 Millionen britische Pfund bei den Euromillions (rund 183 Mio. Fr.) Lange konnten der Schotte und seine Frau das Geld nicht geniessen. 2019, im Alter von 71 Jahren, verstarb der ehemalige Kameramann.
Doch zu seinen Lebzeiten gab das Paar ordentlich Geld aus und verprasste den Gewinn, wie erst jetzt aufgetauchte Dokumente zeigen. Das berichtet die Zeitung «Independent». Insgesamt 40 Millionen hat das Paar bis zum Tod von Colin Weir auf den Kopf gehauen. Jede Woche habe das Paar knapp 100'000 Pfund (113'000 Fr.) ausgegeben.
Besonders tief in die Tasche griffen sie beim Kauf ihres Anwesens. Für 3,4 Millionen kaufte sich das Paar eine Villa – natürlich in Schottland. Nach einer zehnminütigen Besichtigung kauften sie es samt Einrichtung und Ausstattung. Für die Renovierung gaben sie mehrere Zehntausend Franken aus. Nach dem sich das Paar scheiden liess, zog Colin Weir in ein 1,1 Million teures Haus am Meer.
Organisierte eine Abschiedsparty für eine Million Pfund
Mit dem Geld finanzierte der Schotte auch seine Leidenschaft für Rennpferde. Er besass drei Vollblüter, darunter zwei Wallache und eine irische Stute. Und er investierte in seinen Lieblingsfussballclub, den Thistle Football Club. Daneben schaffte er sich einen Fuhrpark an: Einen Bentley Arnage im Wert von 10'000 Pfund, einen dreijährigen Jaguar F-Pace SUV im Wert von rund 48'000 Pfund, einen vierjährigen Mercedes-Benz E-Klasse Kombi im Wert von 24'000 Pfund und einen Mercedes-Benz V-Klasse 2019 Personentransporter im Wert von etwa 35'000 Pfund.
Gleichzeitig zeigte er sich grosszügig bei Freunden und seinen beiden Kindern. Seine Grosszügigkeit reichte sogar über das Grab hinaus, denn als er wusste, dass er sterben würde, organisierte er für seine Freunde und Familie eine luxuriöse Abschiedsparty im Wert von einer Million Pfund, um an ihn zu erinnern. Die Gäste genossen Hummer, Champagner im Wert von 340 Pfund pro Flasche und Trüffelsuppe im Wert von 40 Pfund pro Teller.
Zudem gründete er eine Wohltätigkeitsstiftung namens Weir Charitable Trust. Colin Weir war Mitglied der Scottish National Party (SNP), eine linksliberale Partei in Schottland. 2014 spendete er für die Unabhängigkeitskampagne und auch Geld an die Partei selbst. Die schottische Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon (52) sagte zum Tod von Weir, dass sie unglaublich traurig sei. «Colins Entschlossenheit und Grosszügigkeit für die Sache der schottischen Unabhängigkeit wurde sehr geschätzt. Wir haben einen wahren Freund verloren und werden ihn sehr vermissen.» (lrc)
