Fans spenden wie wild für Kampf gegen «Wahlbetrug»
Nach Abwahl kassiert Trump 170 Millionen Dollar

Um gegen seine Niederlage anzukämpfen, sammelt Donald Trump Spenden. Doch viele Spender wissen wohl gar nicht, dass das meiste Geld für andere Zwecke eingesetzt wird.
Publiziert: 01.12.2020 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2020 um 15:23 Uhr
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Sammelt Geld für einen Wahlverteidigungs-Fonds: der abtretende US-Präsident Donald Trump.
Foto: Getty Images

Donald Trump (74) macht seit seiner Abwahl kräftig Kasse: Seine Anhänger haben ihm seit dem Wahltag vom 3. November rund 170 Millionen Dollar überwiesen. Das berichtet die «New York Times».

Trump hatte nach seiner Wahlpleite zu Spenden aufgerufen, um gegen den «Wahlbetrug», wie er seine Niederlage nennt, vorzugehen und das Resultat nachträglich zu seinen Gunsten zu kippen.

Kleingedrucktes nicht gelesen

Bei den Einzahlungen in den sogenannten Wahlverteidigungs-Fonds gibt es allerdings Kleingedrucktes, das wohl viele Spender nicht gelesen haben. 75 Prozent der Zuwendungen fliessen demnach an das neue politische Komitee «Save America» (Rettet Amerika), das Trump für seine zukünftigen politischen Aktivitäten gegründet hat und ihm nebst seinen Aktionen auch Personal und Reisen finanzieren soll.

Die restlichen 25 Prozent gehen an die republikanische Partei, um deren Betriebskosten zu decken.

Einen Grossteil der Beiträge machen kleine Spenden von Trump-Anhängern aus. Aber auch der abtretende Vizepräsident Mike Pence (61) bettelt um Geld mit dem Hilferuf: «Unsere Demokratie und Freiheit sind gefährdet wie nie zuvor.»

Zum Schulden begleichen

Brendan Fischer vom Campaign Legal Center sagt in der «Washington Post»: «Kleine Spender, die glauben, einen offiziellen Wahlverteidigungs-Fonds zu unterstützen, tragen dazu bei, die Schulden der Trump-Kampagne zu begleichen oder Trumps politischen Operationen nach seiner Präsidentschaft zu finanzieren.»

Mit seinem Kampf gegen angeblichen Wahlbetrug wird Trump allerdings nicht weit kommen. Seine Niederlage ist klar. Inzwischen haben auch Arizona und Wisconsin als weitere umkämpfte US-Bundesstaaten das Ergebnis der Präsidentenwahl mit dem Sieg von Joe Biden (78) offiziell bestätigt. (gf)


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