Grosse Ehre für Ringier-Publizist Frank A. Meyer! In Berlin wurde «FAM» heute mit dem «Bundesverdienstkreuz am Bande» für sein länderübergreifendes journalistisches Engagement ausgezeichnet. Der Entscheid für die Verleihung lag beim deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier persönlich, überreicht wurde das Verdienstkreuz durch Michelle Müntefering (38, SPD), Staatsministerin im Auswärtigen Amt.
Frank A. Meyer hat sich in der Schweiz und in Deutschland durch seine pointierten Kolumnen einen Namen geschaffen. Immer wieder ist die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (64) Thema in seinen kritischen Texten und Video-Kolumnen. So schrieb FAM im Zusammenhang mit der Willkommenspolitik in einer seiner regelmässigen Kolumnen im SonntagsBlick: «Es war der Höhepunkt der autoritär zugerichteten Demokratie, in der nicht einmal mehr das Parlament etwas sagen durfte zum bewussten Grenz-Kontrollverzicht, den man anschliessend zum ‹Kontrollverlust› umdeutete.»
«Grosses journalistisches Engagement»
Und dieser Merkel-kritische Schweizer Autor soll mit einer deutschen Ehrung ausgezeichnet werden? Das Auswärtige Amt, das die Auszeichnung beim Bundespräsidenten beantragt hatte, begründet den Entscheid mit: gerade deswegen!
«Durch seine mediale Präsenz in Deutschland und der Schweiz und durch seine regelmässigen Kolumnen in Zeitschriften beider Länder ist Frank A. Meyer eine viel beachtete Stimme im deutschsprachigen Raum, die sich mit grossem journalistischem Engagement aktuellen, z. T. auch kontroversen, grenzübergreifenden Themen widmet und so einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der Probleme und der Herausforderungen der jeweiligen Nachbarländer und im gesamteuropäischen Kontext leistet», heisst es in der Würdigung.
Gibt es ein schöneres Lob für einen Politjournalisten?
Motivation zum Weitermachen
Für Frank A. Meyer ist die Ehrung ein Höhepunkt seiner journalistischen Laufbahn. «Das Bundesverdienstkreuz ist eine wunderbare Anerkennung durch eine Demokratie, von der ich nicht einmal Staatsbürger, sondern lediglich ein streitbarer Mitbürger bin.» Erst recht, da er sich über die deutsche Politik ja immer wieder kritisch äussere.
Die Medaille soll gerahmt werden und in seiner Wohnung einen Ehrenplatz erhalten. Meyer: «Die Auszeichnung rührt mich ungemein. Sie macht mich stolz und animiert mich dazu, weiterhin mit kritischem Blick das politische Geschehen zu analysieren.»
«Aussergewöhnliches Profil»
Frank A. Meyer arbeitet seit 1972 für das Medienhaus Ringier, zu dem die Blick-Gruppe gehört. Zuerst als Bundeshausjournalist für die Schweizer Illustrierte, heute als Kolumnist im SonntagsBlick und als Videokolumnist in «frank & frei». 1985 wurde er Mitglied der Ringier-Konzernleitung.
Einflussreichster Politjournalist
Frank A. Meyer wurde 1944 in Biel geboren. Er wuchs in einer Uhrmacher-Familie auf und absolvierte eine Lehre als Schriftsetzer. Von 1968 bis 1980 war er Partner im Bieler Medienunternehmen «Büro Cortesi». Von 1972 bis 1980 gestaltete Frank A. Meyer als Präsident der «Freien Bieler Bürger» Lokalpolitik, von 1976 bis 1980 war er Mitglied des Bieler Stadtparlaments. 1978 war er Mitbegründer der zweisprachigen Wochenzeitung «Biel-Bienne» und schrieb als Kolumnist für den SonntagsBlick.
Von 1970 bis in die 90er-Jahre galt Frank A. Meyer als einflussreichster politischer Journalist der Schweiz. 1989 wurde er Lehrbeauftragter für Medienkultur an der Universität St. Gallen.
Meyer war 36 Jahre lang Gastgeber der vom Schweizer Fernsehen produzierten 3sat-Sendung «Vis-à-vis». 2004 war er in Berlin Mitbegründer des Magazins für politische Kultur «Cicero». Mit seiner Kolumne verschafft er sich seither Beachtung in der politischen Szene Deutschlands.
Wichtiger Orden
Seit 1997 ist Frank A. Meyer Präsident der Hans Ringier Stiftung, zu der die Ringier Journalistenschule gehört. Auf seine Initiative vergibt die Stiftung seit 2006 den «Europapreis für politische Kultur». Seit mehr als 15 Jahren lebt Frank A. Meyer mit seiner Gattin, der Kulturjournalistin Lilith Frey, in Berlin.
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, auch Bundesverdienstkreuz genannt, wird seit 1951 für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet verliehen.