Als der Islamische Staat (IS) vor drei Jahren in Mossul einmarschierte, wurden viele Familien mit Gewalt auseinandergerissen: Unter der Besatzung der Terrormiliz war es schwierig, in andere Dörfer zu reisen und Verwandte zu sehen.
Doch nun konnte die irakische Armee am Stadtrand Teile von Mossul zurückerobern und zahlreiche Familien befreien. Diese stürmten sofort zu den umliegenden Flüchtlingslagern, um nach ihren Verwandten zu suchen.
Langersehnte Umarmungen
Nach drei Jahren voller Leid war das erste Wiedersehen tränenreich. Die Bilder zeigen Menschen, die nach einer langen Zeit des Unwissens und der Verzweiflung ihre Liebsten wieder in die Arme schliessen können.
Zum Beispiel die Familie von Nuri Sadi (im roten T-Shirt). Nach drei Jahren Unterdrückung durch die Terrormiliz fällt er seinem Vater fassungslos vor die Füsse. Seine Mutter hat das Glück, ihren Nuri lebendig in die Arme schliessen zu können. Der Grossvater der Familie begegnet seiner Enkelin vielleicht sogar zum ersten Mal.
Chef predigt Widerstand und haut ab
Seit zwei Wochen läuft eine Militäroffensive, die den IS aus der letzten besetzten Grossstadt im Irak vertreiben soll. Die irakische Armee und ihre Verbündeten konnten zwar schon in die Stadt einrücken, doch zentrale Viertel sind noch immer vom IS besetzt. Es kann noch Wochen dauern, bis alle sprengstoffgeladenen Verstecke geräumt und alle Terrorkämpfer besiegt sind.
Der IS hat am Mittwoch eine halbstündige Audioaufnahme seines Chefs und selbsternannten Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi veröffentlicht. In der Aufnahme ruft der Terrorchef seine Kämpfer zu Widerstand und Durchhaltewillen auf – er selbst soll aber schon aus der umkämpften Stadt geflohen sein, schreibt die britische Zeitung «The Guardian». (vac)