Familien-Foto mit Heroin-Opfer
Ein Schock-Bild gegen Drogen

Das ist schwer verdaulich: Eine Amerikanerin posiert neben den Sarg ihres toten Mannes. Und will damit vor den Gefahren von Heroin warnen.
Publiziert: 15.09.2015 um 21:59 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:38 Uhr
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Schock-Foto: Eva Holland und ihre zwei Kinder posieren neben dem Sarg.
Foto: Facebook

Es wirkt makaber und geschmacklos: Eine Mutter posiert mit ihren Kindern ausgerechnet vor dem offenen Sarg ihres toten Mannes. Eva Holland will damit andere Familien vor demselben Schicksal schützen. Mit dem Beweis, dass Heroinsucht tödlich endet.

«Ich weiss, dass dieses Foto für viele Menschen unerträglich ist, und sie sich vielleicht verletzt fühlen», schreibt die junge Frau auf Facebook und Instagram. «Aber ich will die Wirklichkeit zeigen. Die kalte Wahrheit: Heroin killt!»

«Er hatte grosse Pläne, Träume, Hoffnungen»

Ihr Mann Mike war seit über elf Jahren abhängig. Schon damals, als er und Eva sich kennenlernten. Es begann mit Schmerzmitteln, von denen er nicht mehr los kam. Dann kam Heroin. Erst wenig, doch es wurde immer mehr.

Im letzten Jahr war er für Wochen in einer Entzugsklinik und schien danach tatsächlich über den Berg zu sein. Mike war körperlich wieder sauber, sprach selbst von einer «Transformation». «Er hatte so grosse Pläne, Träume, Hoffnungen.»

Er landete wieder beim Heroin

Ein halbes Jahr lang war alles gut. Eltern und Kinder erlebten die glücklichste Zeit ihres Zusammenseins. Bis Mike eines Tages schwere Zahnschmerzen, aber keinen schnellen Termin beim Zahnarzt bekam. Die Lösung: Schmerztabletten. «Nein, ich schaffe das allein», sagte er seiner Frau, die ihn anflehte, doch wieder in die Klinik zu gehen. «Ich schaffe das!»

Doch er schaffte es nicht. Er nahm weiter Tabletten, obwohl der Zahn längst gezogen war, und landete dort, wo er nie mehr hin wollte: beim Heroin.

Anfang September starb Mike in einem Krankenhaus. «Ich will, dass darüber gesprochen wird. Wer die Fakten vertuscht, hält die Drogen-Epidemie am Laufen.» Es gebe keine Selbstheilung.

Im Netz wurde Eva Holland wegen des Fotos beschimpft und beleidigt. Aber sie bekam auch Zuspruch. «Viele schreiben mir, dass unser Schockfoto sie aufgerüttelt hat und half, den Weg zur Drogenberatung zu finden.» (sin)

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