«Fehler macht schliesslich jeder»
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Weidel zu Wahlkampfspenden:«Fehler macht schliesslich jeder»

Falschangaben auf Spenderliste
AfD bietet Gönnern Geld für ihren Namen

Ein neues Kapitel in der Schweizer Spendengeld-Affäre um AfD-Fraktionschefin Alice Weidel: Gemäss Recherchen des «Spiegel» und von «Report Mainz» bestreiten angebliche Gönner, der Partei Geld gespendet zu haben.
Publiziert: 21.02.2019 um 15:40 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2019 um 15:45 Uhr
AfD Politikerin Alice Weidel soll illegale Spenden angenommen haben.
Foto: imago/Jakob Hoff

Nach den dubiosen Spenden aus der Schweiz hat die deutsche Partei AfD Ende Jahr der Bundestagsverwaltung die Namen von 14 EU-Bürgern vorgelegt, die hinter den Zuwendungen stehen sollen (BLICK berichtete).

Wie der «Spiegel» nun aber berichtet, soll offenbar ein Teil dieser Namen falsch sein. Das hätten gemeinsame Recherchen des «Spiegel» und des «ARD»-Politikmagazins «Report Mainz» ergeben.

Den «Spendern» wurde Geld für ihre Namen geboten

Dabei geht es um die Personen, die der AfD-Fraktionschefin Alice Weidel im Bundestagswahlkampf 2017 insgesamt etwa 130'000 Euro gespendet haben sollen. Ein Sprecher der ermittelnden Staatsanwaltschaft Konstanz sagte zu «Spiegel»: «Die bisherigen Vernehmungen haben die Zweifel bestätigt, dass es sich bei den Personen tatsächlich um die angeblichen Spender handelt.»

Offenbar würden einige der angeblichen Spender inzwischen sogar bestreiten, überhaupt Geld für die Partei gespendet zu haben. Sie hätten lediglich ihre Namen zur Verfügung gestellt. Als Gegenleistung soll den angeblichen Spendern sogar Geld geboten worden sein. Wer genau sie zu den Falschangaben gebracht hat, ist derzeit noch unklar. Die Staatsanwaltschaft Konstanz lässt sich diesbezüglich wegen des noch laufenden Verfahrens nicht mehr entlocken.

Die Grossspende an Weidels AfD-Kreisverband Bodenseekreis erfolgte seinerzeit in Schweizer Franken durch das Zürcher Pharmaunternehmen PWS (BLICK berichtete).

Weidel-Pressesprecher spricht von bewusster Diffamierung

Zu den aktuellen Vorwürfen wolle die AfD keine Stellung nehmen, schreibt der «Spiegel». Jedoch liess Daniel Trapp, der persönliche Pressesprecher verlauten: «Es wird immer deutlicher, dass hier ein Parteikonto eines Kreisverbandes kontaminiert wurde, um Frau Weidel und der AfD zu schaden.»

Derweil ermittelt die Staatsanwaltschaft Konstanz weiter wegen des Verdachts der illegalen Parteienfinanzierung. Bei ihren Ermittlungen hat sie bereits mehrere der 14 Personen vernommen, die auf der AfD-Spenderliste stehen. Woher die dubiosen Spenden nun aber stammen, ist immer noch unklar. (nbb)

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