Fall Khashoggi
Saudi-Arabien liefert Verdächtige im Fall Khashoggi nicht aus

Manama – Saudi-Arabien will die im Fall des getöteten Journalisten Jamal Khashoggi festgenommenen Verdächtigen nicht an die Türkei ausliefern. Es handle sich um saudiarabische Staatsbürger, sagte Riads Aussenminister Adel al-Dschubeir am Samstag als Begründung.
Publiziert: 27.10.2018 um 11:10 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2018 um 11:16 Uhr
US-Verteidigungsminister James Mattis sieht in der Tötung des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi eine Bedrohung für die Stabilität in Nahost. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/AP/JACQUELYN MARTIN

«Sie sind in Saudi-Arabien inhaftiert, die Ermittlung findet in Saudi-Arabien statt und sie werden in Saudi-Arabien strafrechtlich verfolgt», fügte er bei einer Konferenz in Bahrains Hauptstadt Manama hinzu. Die Türkei hatte am Freitag die Auslieferung der 18 Verdächtigen gefordert, die im Zusammenhang mit Khashoggis Tötung im saudiarabischen Konsulat in Istanbul Anfang Oktober festgenommen worden waren.

Am Donnerstag hatte die saudiarabische Generalstaatsanwaltschaft unter Berufung auf die türkischen Ermittlungen die Tötung Khashoggis erstmals als eine vorsätzlich geplante Tat bezeichnet.

Die bis zu diesem Zeitpunkt von Riad offiziell verbreitete Version zu dem Todesfall besagte, dass Khashoggi während eines Besuchs des saudiarabischen Konsulats in Istanbul bei einem «Faustkampf» zu Tode gekommen sei. Diese Darstellung wird international jedoch stark angezweifelt.

Am Sonntag reist Saudi-Arabiens Generalstaatsanwalt Saud bin Abdullah al-Muadschab nach Istanbul, um dort mit seinem türkischen Amtskollegen Irfan Fidan über den Fall zu sprechen.

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