Fall Kachelmann
Gericht verringert Entschädigung für Kachelmann auf 395'000 Euro

Köln – Die «Bild»-Zeitung muss dem Wettermoderator Jörg Kachelmann 395'000 Euro für die Berichterstattung über den Prozess gegen ihn bezahlen - viel weniger als in erster Instanz festgelegt. Das entschied das Oberlandesgericht Köln am Dienstag.
Publiziert: 12.07.2016 um 12:40 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:34 Uhr
Jörg Kachelmann hat gut lachen: Das Oberlandesgericht Köln verringerte zwar die Entschädigung für den Schweizer Wettermoderator. Dennoch muss die «Bild»-Zeitung ihm 395'000 Euro bezahlen.
Foto: KEYSTONE/EPA DPA/OLIVER BERG

In erster Instanz hatte das Landgericht Köln ihm 635'000 Euro zugesprochen. Der Schweizer Wettermoderator Kachelmann war 2011 vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen worden.

In der Berichterstattung über seinen Prozess hatte die «Bild»-Zeitung nach Ansicht der Richter in ihrer gedruckten Ausgabe und online mehrfach die Grenzen des Erlaubten überschritten und Kachelmanns Persönlichkeitsrecht schwer verletzt. Eine zielgerichtete Kampagne von Springer zusammen mit anderen Medien konnten allerdings weder das Landgericht noch das Oberlandesgericht erkennen.

Die bisher höchste Entschädigung in einem ähnlichen Verfahren lag bei 400'000 Euro für die schwedische Prinzessin Madeleine, ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg von 2009.

Fehler gefunden? Jetzt melden