Das Landgericht im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern hat eine 21-jährige Frau aus den USA wegen eines tödlichen Messerstichs gegen einen Mann im Hauptbahnhof der Stadt zu zwei Jahren Jugendhaft auf Bewährung verurteilt. Schuldig gesprochen wurde sie wegen Totschlags in einem minderschweren Fall, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Zudem soll sie 500 Arbeitsstunden leisten.
Die zuständige Kammer sah es als erwiesen an, dass die Frau den Mann im Juni vergangenen Jahres auf einer Rolltreppe im Hauptbahnhof Kaiserslautern mit einem Messerstich verletzt hatte. Grund dafür war, dass das Opfer der Frau auf der Rolltreppe an den Hintern gefasst hatte. Der 64 Jahre alte, in Eritrea geborene, Mann starb wenig später an seinen Verletzungen.
Staatsanwaltschaft forderte geringere Strafe
Für die Staatsanwaltschaft war die Tat keine Notwehr, einen Tötungsvorsatz hatte die Frau aber auch nicht. Kurz nach der Tat stellte sie sich selbst.
Mit dem Urteil ging die Kammer über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus, die in ihrem Plädoyer wegen Körperverletzung mit Todesfolge ein Jahr und neun Monate Bewährungshaft gefordert hatte. Auch die Verteidigung plädierte auf eine Bewährungsstrafe. Diese sollte weniger als ein Jahr betragen.