Der Töff kollidierte mitten in der Nacht mit dem Luxus-Sportwagen, der Motorradpolizist ist tot und der Lenker haut ab. Doch eine Ölspur führt zum Anwesen der Familie Yovidhya, sagt der Polizeichef von Bangkok Comronwit Toopgrajank. Sofort ist klar: Das ist ein brisanter Fall.
Denn der verstorbene Chaleo Yovidhya gründete Anfang der Achtzigerjahre zusammen mit dem Österreicher Dietrich Mateschiz das Unternehmen Red Bull. Jetzt ist seine Familie milliardenschwer – und sein Enkel Vorayuth (30) soll am Montag den tödlichen Boliden gelenkt haben.
Noch am selben Tag wird der Milliardärsenkel abgeführt und verhört. Bei dem Crash starb ein 47- jähriger Polizist. Der Beamte wurde auf seinem Motorrad vom Sportwagen mit hoher Geschwindigkeit erfasst und auf die Motorhaube geschleudert. Opfer und Zweirad wurden laut Augenzeugen etliche Meter mitgeschleift, ehe sich der Unfalllenker aus dem Staub machte.
Vor der Yovidhya-Villa fand dann die Polizei ein grauer Ferrari mit eingedrückter Frontpartie und zerstörter Windschutzscheibe. Vorayuth selber soll nun zugegeben haben, in den Unfall verwickelt gewesen zu sein, wie CNN berichtet. Nur behauptet er, unschuldig vom Töffpolizisten abgeschossen worden zu sein.
Besonders brisant: Ein Beamter soll versucht haben, die Polizei mit einem fingierten Verdächtigen auf eine falsche Spur zu lotsen. Er habe einem Mann umgerechnet 220 Franken geboten, damit er sich als Lenker bei der Polizei stelle. Jetzt hat der Polizeichef Comronwit das Ruder selbst übernommen und den Mann suspendiert.
Viel Milde darf der Milliarden-Erbe nicht erwarten: «Ein Polizist ist tot. Ich kann das nicht so stehen lassen», sagte Comronwit zu Reportern. Und direkt an den Red-Bull-Clan gerichtet: «Mir ist egal, wie mächtig die sind. Wenn ich den Verantwortlichen für diese Tat nicht fasse, trete ich zurück.» (bih)