DIe US-Konservativen haben eine neu Gallionsfigur: Kim Davies – jene Standesbeamtin aus Kentucky, die sechs Tage ins Gefängnis musste, weil sie sich aus «christlicher Überzeugung» geweigert hatte, homosexuelle Paare zu trauen.
Nach ihrer Entlassung aus der Haft wurde Davies gestern von Hunderten Anhängern vor dem Untersuchungsgefängnis empfangen und frenetisch bejubelt. Die Anwesenden hielten unter anderem Schilder in die Höhe, auf denen sie sich für die «Religionsfreiheit» aussprachen.
An der Kundgebung teilgenommen hat auch der republikanische Präsidenschatfsbewerber Mick Huckabee. «Wir dürfen nicht zulassen, dass der christliche Glauben in diesem Land kriminalisiert wird», sagt der einstige Babtistenprediger.
Bereits zuvor hatte sich auch der texanische Senator Ted Cruz, auch er ein Präsidentschaftskandidat, für Davies stark gemacht. Auf Facebook schrieb er, er danke Gott dafür, dass Davies aus der Haft entlassen wurde. «Es ist eine Schande, dass sie für sechs Tage eingesperrt wurde, nur weil sie ihr Leben nach ihrem christlichen Glauben gelebt hat.»
Zu den weiteren prominenten Davies-Fans aus dem konservativen Lager gehören auch der ehemalige Senator von Pennsylvania, Rick Santorum, sowie Rand Paul, aktueller Senator von Kentucky. Letzterer liess etwa verlauten, es sei absurd, jemanden ins Gefängnis zu stecken, der seine religiöse Freiheit ausübe.
Kim Davies selbst zeigte sich nach der Haftentlassung gerührt über die grosse Anteilnahme. «Ich will Gott die Ehre erweisen», rief sie der Menge zu – während der Song «Eye of the Tiger» aus den Boxen schallte.
Weniger begeistert über den Auftritt ist die Band «Survivor» von der der Rock-Hit aus dem Jahr 1982 stammt. «Nein! Wir haben Kim Davies nicht erlaubt, das Lied zu nutzen», schreibt die Gruppe auf Facebook. Sie prüft nun offenbar eine Klage.