Die syrische Armee hat nach Angaben von Staatsmedien am Dienstagabend zwei israelische Raketen in der Nähe von Damaskus abgefangen. Die israelischen Raketen seien auf das Gebiet von Kesswa abgeschossen und von der syrischen Raketenabwehr zerstört worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana.
Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte war ein Waffendepot iranischer Milizen oder der proiranischen Hisbollah das Ziel der israelischen Raketen.
«Folge irregulärer Aktivitäten der iranischen Kräfte»
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump den Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran verkündet. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu begrüsste diese Entscheidung gegen das Abkommen mit dem «Terrorregime in Teheran».
Die israelische Armee wies unterdessen die Behörden auf den besetzten Golanhöhen an, die dortigen Raketenbunker zu öffnen und in Bereitschaft zu versetzen. Die Anweisungen seien eine Folge von «irregulären Aktivitäten der iranischen Kräfte in Syrien», erklärte die israelische Armee.
Reservisten einberufen
Die Sicherheitsanweisungen für Zivilisten auf den Golanhöhen seien angepasst worden. Zudem seien Verteidigungssysteme in Stellung gebracht und die Armee für den Fall eines «Angriffs» in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden.
Diese Ankündigungen wurden kurz vor der Rede des US-Präsidenten Donald Trump am Dienstagabend zum Iran-Abkommen veröffentlicht. Israelische Medien berichteten darüber hinaus, dass Militär-Reservisten für die Luftwaffe und den Zivilschutz einberufen worden seien. Die Armee bestätigte lediglich eine teilweise Einberufung von Reservisten.
Israel hat wiederholt deutlich gemacht, dass es nicht hinnehmen werde, dass sich der Iran in Syrien festsetzt. Der Iran unterstützt ebenso wie Russland den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. (SDA)