Auf einen Blick
- Hisbollah vermutet israelische Attacke hinter explodierten Pagern
- Schadsoftware könnte Geräte erhitzt haben
- Hersteller verwendet wechselbare Batterie
Nach den verheerenden Explosionen von Hunderten von Pagern rätseln «Bild»-Experten darüber, wie die Funkempfänger überhaupt in die Luft gehen konnten. Für die Hisbollah ist klar, dass es sich hierbei um eine Attacke Israels handelt.
Sie spekulieren, dass eine Schadsoftware die Geräte zum Erhitzen brachte, was in den Explosionen gipfelte. Einige Mitglieder der Terror-Miliz hätten bemerkt, wie sich die Geräte erhitzten, und hätten sie noch vor der Detonation entsorgt, schreibt das «Wall Street Journal».
Hersteller verwendet wechselbare Batterie
Wie bekannt wurde, hatte die Hisbollah die Geräte erst kürzlich erhalten. Auf Handys wird verzichtet, weil diese leicht zu orten seien. Auf Fotos der explodierten Geräte ist zu erkennen, um welches Modell es sich handelt. Der Hersteller der Empfänger gibt an, dass die Modelle über eine wechselbare Lithium-Batterie verfügen, wie «Bild» schreibt.
Sollten diese überhitzen, fangen die Geräte meist an zu brennen. Eine Explosion ist zwar möglich, aber nicht garantiert. Es wäre durchaus möglich, dass die Geräte manipuliert wurden, bevor die Hisbollah sie erhalten habe.
Batterie durch Sprengstoff ersetzt?
Laut «Welt» verfügen die Geräte über herkömmliche AA-Akkus und eine zusätzliche Lithium-Batterie. Dies würden Recherchen mittels Fotos von detonierten Pagern untermauern, durch die der Hersteller ausfindig gemacht werden konnte. Wie «Bild» weiter schreibt, wäre es möglich, dass die Hälfte des Batterieplatzes, oder eben der Platz für die AA-Batterien, durch Sprengstoff ersetzt wurde. Dem Nutzer würde das erst auffallen, wenn das Gerät früher als üblich geladen werden muss. Ob es tatsächlich Sprengstoff war, der in den Geräten verbaut wurde, oder ein anderer Kniff zur Massen-Detonation führte, ist unklar.
Gemäss einem Bericht der «Washington Post» warnt die Hisbollah seine Truppen. «Jeder, der einen neuen Pager erhält, wirft ihn weg», soll es in einer Sprachnachricht, die an Hisbollah-Mitglieder verteilt wurde, geheissen haben.