Ein Streit um eine kleine, unbewohnte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer könnte zum weltweiten Desaster werden. China wirft den USA vor, mit ihren Gebietsansprüchen auf das Diaoyu-Archipel (die Japaner nennen es Senkaku) zwischen Taiwan und dem japanischen Okinawa den Frieden in der ganzen Region zu gefährden. Wie der britische «Independant» schreibt, beruhten die Ansprüche laut der chinesischen Regierung auf überholten Verträgen aus dem Kalten Krieg. Seit da ringt China mit Japan um die Inseln. Die Amerikaner unterstützen die Japaner seit den 1960ern im Kampf.
Experten warnen nun vor der China-Politik von US-Präsident Donald Trump. Trevor McCrisken, Professor für internationale Studien an der britischen Universität Warwick, spricht gar von einem «Dritten Weltkrieg», sollte der Wortkrieg der zwei Supermächte zum Militär-Einsatz führen.
Wahrscheinlichkeit eines Atomkrieges sei gross
Der Einsatz von Atomwaffen sei bei einer militärischen Eskalation der zwei Supermächte besonders wahrscheinlich. «Das Leben auf der Erde, so wie wir es kennen, würde verschwinden», sagt er der Zeitung. Kerry Brown vom Londoner King’s College warnt, die globalen Folgen wären auch fatal, wenn der Krieg nicht nuklear, sondern ausschliesslich mit herkömmlichen Waffen geführt würde. Zwar seien die Amerikaner militärisch überlegen, der Krieg würde aber eine weltweite Rezession auslösen. «Am Ende würden beide Seiten verlieren – sowohl die USA als auch China.»
Besonders seit Trump Steve Bannon zu seinem Chefstrategen gemacht hat, ist man in Pekings Aussenministerium besorgt. Bannon hatte in mehreren Radioshows zuvor laut über einen Krieg im Südchinesischen Meer in den nächsten zehn bis 15 Jahren nachgedacht.
Im Gebiet des Diaoyu-Archipels gibt es reiche Fischgründe. Auch werden grosse Öl- und Gasvorkommen vermutet. (meg)