Ex-Vize Joe Biden und Shootingstar Beto O'Rourke
Kommt es zum Super-Ticket gegen Trump?

Berater von Joe Biden haben den demokratischen Shootingstar Beto O'Rourke bereits kontaktiert. Treten die beiden 2020 gemeinsam gegen US-Präsident Donald Trump an?
Publiziert: 05.03.2019 um 07:09 Uhr
|
Aktualisiert: 05.03.2019 um 12:31 Uhr
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Joe Biden (76) soll Ambitionen auf die Präsidentschaft 2020 haben. Ebenso wie ...
Nicola Imfeld, San Diego (USA)

Joe Biden (76) und Beto O'Rourke (46): Der ehemalige US-Vizepräsident und der Shootingstar der Liberalen. Oder: Der Alte und der Junge. Beiden demokratischen Politikern werden ernsthafte Ambitionen auf die Präsidentschaft 2020 nachgesagt. Und Biden wie auch Beto haben sich entweder noch nicht entschieden oder ihre Kandidatur nicht bekanntgegeben.

In den USA macht deshalb das Gerücht die Runde: Kommt es 2020 zum demokratischen Super-Ticket im Kampf gegen Donald Trump: Biden als Präsidentschaftskandidat und O'Rourke, den hier in den USA alle «Beto» nennen, als «Running Mate»? 

Klar ist: Beto denkt auch über eine Vize-Kandidatur nach. Vergangene Woche antwortete er auf eine entsprechende Frage, dass er dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschliessen möchte. «Ich werde jede Möglichkeit in Betracht ziehen, diesem Land zu dienen. Und ja, das beinhaltet, dass alles möglich ist.»

US-Politologe: «Biden und Beto zusammen, das macht Sinn!»

Joe Biden scheint am 46-jährigen Texaner interessiert zu sein. Schon im vergangenen Dezember haben sich seine Berater dem Beto-Lager angenähert und mit ihnen ein mögliches Zweierticket vorbesprochen. Zu einem direkten Kontakt der beiden Politiker soll es bis jetzt aber noch nicht gekommen sein. 

Doch die Gespräche unter den Beratern allein sind ein Indiz, dass es Biden ernst mit Beto meint. Normalerweise wird der «Running Mate» erst im Sommer vor den Wahlen kommuniziert. Dass es zum jetzigen Zeitpunkt schon Annäherungsversuche gibt – 21 Monaten vor dem Showdown – ist höchst ungewöhnlich. «Es wäre eine Herausforderung, ein solches Ticket im Voraus zu koordinieren», sagt Politikwissenschaftler Robert Erikson von der Columbia University in New York zu BLICK. «Die beiden müssten knapp zwei Jahre zusammen einwandfrei harmonieren – und das im Scheinwerferlicht der USA. Eine solche Vorankündigung wäre sehr unkonventionell», sagt er.

Trotzdem meint der Politologe: «Biden und Beto zusammen, das macht Sinn! Wenn Biden tatsächlich kandidiert, wäre O'Rourke der bestmögliche Vize-Kandidat.» 

Beto O'Rourke – der weisse Obama

Doch wer ist dieser Beto O'Rourke eigentlich? Erstmals für richtig Aufsehen gesorgt hat der Familienvater vergangenes Jahr bei den Halbzeitwahlen. Im US-Bundesstaat Texas, eine republikanische Hochburg, brachte er bei den Senatswahlen Amtsinhaber Ted Cruz an den Rand einer Niederlage. Mit seiner coolen, lockeren und authentischen Art spricht Beto viele Amerikaner an, die müde sind von den politischen Grabenkämpfen und den Beschimpfungen der Trump-Ära. Seine Veranstaltungen waren jeweils bis auf den letzten Platz ausverkauft – Szenen-Applaus und spontaner Jubel inklusive. 

Besonders die jungen Wähler lieben Beto. Er fährt Skateboard, spielte Gitarre in einer Rockband und möchte Cannabis auf nationaler Ebene legalisieren. Weil seine Reden an Barack Obama erinnern, wurde ihm auch schon der Übername «weisser Obama» verliehen. Ein weiteres Novum: Beto spricht auf Events immer wieder ein paar Sätze auf Spanisch, das er perfekt beherrscht. Die Herzen der Latinas und Latinos fliegen ihm zu. 

Biden liegt bei Umfragen vorne

Obamas Vizepräsident Joe Biden hingegen ist ein Demokrat alter Schule. Von 1973 bis 2009 diente er als Vertreter des Bundesstaates Delaware im US-Senat. Zweimal versuchte es der moderate und eloquente Politiker bereits, Präsident zu werden. Doch seine Kandidaturen scheiterten sowohl 1988 und 2008 frühzeitig. 

Doch nun stehen die Sterne anders: Laut den letzten Umfragen hätte Biden die besten Chancen, demokratischer Präsidentschaftskandidat zu werden. Dicht gefolgt von Bernie Sanders und ... Beto O'Rourke!

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Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.

Böse Zungen würden behaupten, Trump habe so mehr Zeit fürs Golfen.
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US-Wahlen 2020 – Das sind die Kandidaten

Demokraten

  • Per Twitter gab der frühere US-Vizepräsident Joe Biden bekannt: Er fordert 2020 US-Präsident Donald Trump heraus.
  • Auch der Senator Colorados Michael Bennet will es probieren.
  • Der Senator Cory Booker (49) gab seine Kandidatur bereits am 1. Februar bekannt.
  • Pete Buttigieg ist einer der jüngsten Kandidaten. Trotzdem will der Bürgermeister von Indiana den Kampf gegen Trump aufnehmen.
  • Julián Castro – Obamas ehemaliger Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung.
  • John Delaney vertritt den Bundesstaat Maryland im US-Repräsententenhaus und will es gegen Trump aufnehmen.
  • Tulsi Gabbard – Die demokratische Abgeordnete aus Hawaii würde im Falle eines Sieges das jüngste Staatsoberhaupt der US-Geschichte werden. Sie vertritt aktuell Hawaii im Repräsentantenhaus.
  • Auch «Schweizerin» Amy Klobuchar will 2020 Trump herausfordern. Die Grosseltern der Demokratin stammen aus der Schweiz.
  • Bernie Sanders will es nach der letzten Wahlschlappe nochmal versuchen: Der US-Senator kandidiert ebenfalls für die Präsidentschaft.
  • Elizabeth Warren – Demokratin und Senatorin des Bundesstaats Massachussetts. Sie ist als scharfe Kritikerin von Trump bekannt.
  • Die Autorin Marianne Williamson (66) ist eigentlich eher bekannt für ihre spirituellen Bestseller, als für ihr politisches Engagement.
  • Andrew Yang - Der US-amerikanischer Unternehmer und Gründer von Venture for America. Er setzt sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.

Republikaner

  • Donald Trump – Der amtierende 45. Präsident der USA stellt sich für eine Wiederwahl zur Verfügung.
  • Der frühere Gouverneur des Bundesstaats Massachusetts und Republikaner Bill Weld will gegen seinen Parteikollegen Trump antreten. Er wolle die USA von weiteren vier Jahren unter der aktuellen Regierung bewahren, sagte Weld in einem CNN-Interview.

Demokraten

  • Per Twitter gab der frühere US-Vizepräsident Joe Biden bekannt: Er fordert 2020 US-Präsident Donald Trump heraus.
  • Auch der Senator Colorados Michael Bennet will es probieren.
  • Der Senator Cory Booker (49) gab seine Kandidatur bereits am 1. Februar bekannt.
  • Pete Buttigieg ist einer der jüngsten Kandidaten. Trotzdem will der Bürgermeister von Indiana den Kampf gegen Trump aufnehmen.
  • Julián Castro – Obamas ehemaliger Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung.
  • John Delaney vertritt den Bundesstaat Maryland im US-Repräsententenhaus und will es gegen Trump aufnehmen.
  • Tulsi Gabbard – Die demokratische Abgeordnete aus Hawaii würde im Falle eines Sieges das jüngste Staatsoberhaupt der US-Geschichte werden. Sie vertritt aktuell Hawaii im Repräsentantenhaus.
  • Auch «Schweizerin» Amy Klobuchar will 2020 Trump herausfordern. Die Grosseltern der Demokratin stammen aus der Schweiz.
  • Bernie Sanders will es nach der letzten Wahlschlappe nochmal versuchen: Der US-Senator kandidiert ebenfalls für die Präsidentschaft.
  • Elizabeth Warren – Demokratin und Senatorin des Bundesstaats Massachussetts. Sie ist als scharfe Kritikerin von Trump bekannt.
  • Die Autorin Marianne Williamson (66) ist eigentlich eher bekannt für ihre spirituellen Bestseller, als für ihr politisches Engagement.
  • Andrew Yang - Der US-amerikanischer Unternehmer und Gründer von Venture for America. Er setzt sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.

Republikaner

  • Donald Trump – Der amtierende 45. Präsident der USA stellt sich für eine Wiederwahl zur Verfügung.
  • Der frühere Gouverneur des Bundesstaats Massachusetts und Republikaner Bill Weld will gegen seinen Parteikollegen Trump antreten. Er wolle die USA von weiteren vier Jahren unter der aktuellen Regierung bewahren, sagte Weld in einem CNN-Interview.
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