Jahrelang stand Olav Brunner (74) selber im Dienst einer Airline: Für die damalige Swissair absolvierte er als Jumbojet-Pilot unzählige Flugstunden über den Wolken. Die Meldung der Verschwundenen EgyptAir-Maschine weckt bei Brunner Erinnerungen. «Man denkt wieder an Vorkommnisse wie die Flugzeugentführung damals in Genf im Februar 2014.» (BLICK berichtete)
Offiziell gilt die Maschine als vermisst, von einer Entführung geht aber trotzdem niemand aus. Die Hinweise deuten viel mehr auf einen Absturz der mit 66 Personen an Bord gestarteten Maschine hin.
Von den Behörden sind noch immer nur widersprüchliche Informationen erhältlich. Selbst darüber, ob ein Notruf aus dem Cockpit abgesetzt worden war, herrscht Uneinigkeit. Für Brunner ist klar: «Sollte sich bewahrheiten, dass es keinen Notruf aus dem Cockpit der Maschine gab, ist ein technisches Problem sehr unwahrscheinlich. Dafür wäre sonst genügend Zeit gewesen.» Die Piloten hätten im Ernstfall auch einen kontrollierten Sinkflug einleiten und eine Wasserung versuchen können.
«Das Gebiet ist einfacher abzusuchen»
Wahrscheinlicher sei deshalb ein Vorfall im Innern des Flugzeugs, meint Brunner. Ob es sich auch um einen Terror-Akt handeln könnte, will er indes nicht beurteilen. «Darüber kann man nur spekulieren. Es deutet aber alles auf ein plötzliches Ereignis hin. Mehr Aufschluss zu dieser Frage dürften Trümmerteile der Maschine liefern.»
Brunner ist überzeugt, dass solche Teile schon bald entdeckt werden. «Die Chancen stehen sehr gut. Der Unglücksort ist relativ klar bestimmt. Das Gebiet ist deshalb einfacher abzusuchen, als dies beispielsweise nach dem Verschwinden des Flugs MH370 der Malaysia Airlines über dem Indischen Ozean der Fall war.»
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