Vor sechs Jahren, am 2. Mai, stürmten US-Elitesoldaten des berühmten «Team Six» das Versteck von Osama Bin Laden (†54) im pakistanischen Abbottabad und brachten ihn zur Strecke. Todesschütze Robert O'Neill enthüllt nun in einem Buch, wie er den meistgesuchten Terroristenführer tötete. Der Ex-Navy-Seal berichtet in seinem zweiten Buch «The Operator» über die Details der Mission.
Er habe bei dem Geheimeinsatz in Abbottabad an zweiter Stelle des Stosstrupps gestanden. «Da stand er dann, Bin Laden. Er hatte seine Hände auf den Schultern einer Frau, die er vor sich her schob.» Der Terrorfürst habe eine seiner Ehefrauen als Schutzschild missbraucht. Durch seine Nachtsichtgläser habe O'Neill Bin Laden trotz des dunklen Raums eindeutig identifizieren können. «In weniger als einer Sekunde» habe er dann abgedrückt. «Bin Ladens Kopf spaltete sich, und er sackte zu Boden. Ich drückte dann noch einmal ab, nur um sicherzugehen», erzählt O'Neill weiter.
Körper von Bin Laden völlig durchsiebt
Nach den tödlichen Schüssen hinterliessen offenbar auch alle anderen beteiligten Navy-Seals mit Schusswaffen ihre Visitenkarte auf dem Toten. Sein Körper soll völlig durchsiebt gewesen sein. Der Leichnam war offenbar so übel zugerichtet, dass die Soldaten Bin Ladens gespaltenen Kopf für ein Identifikations-Foto wieder zusammendrücken mussten.
Nur verständlich, dass die US-Regierung entschied, den Leichnam des Terroristen-Fürsten am Ende auf dem Flugzeugträger USS Carl Vinson dem Meer zu übergeben.
Der Ex-Navy-Seal wollte mit der erneuten Aufarbeitung des Sturms auf Osama Bin Ladens Festung in Abbottabad klarstellen, dass wirklich er ihn getötet hatte.
Denn darüber gab es zunächst Streitigkeiten. Ex-Navy-Seal Matt Bissonnette hatte 2012 unter dem Pseudonym Mark Owen das Buch «No Easy Day» veröffentlicht. Darin behauptet dieser, er habe den 9/11-Drahtzieher getötet. Seine Geschichte wurde widerlegt. Bissonnette musste alle Einnahmen in der Höhe von 6,8 Millionen Dollar zurückzahlen. (nbb)