Der zu einer Haftstrafe verurteilte Ex-Anwalt von Donald Trump, Michael Cohen, erhebt schwere Vorwürfe gegen den US-Präsidenten. Trump habe ihn während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 zu Schweigegeldzahlungen an zwei Frauen aufgefordert, obwohl er gewusst habe, dass damit gegen das Gesetz verstossen werde.
«Er hat mich angewiesen, die Zahlungen vorzunehmen. Er hat mich angewiesen, mich mit diesen Angelegenheiten zu befassen», sagte Cohen in einem am Freitag ausgestrahlten Interview des Senders ABC.
Trump hatte am Donnerstag über Twitter jede Mitverantwortung an Straftaten Cohens von sich gewiesen. «Ich habe Michael Cohen niemals angewiesen, das Gesetz zu brechen», schrieb Trump. «Er war ein Anwalt und sollte das Gesetz kennen.»
Cohens «Blinde Loyalität» zu Donald Trump
Cohen war über ein Jahrzehnt lang einer der engsten Vertrauten Trumps. Am Mittwoch wurde er von einem Bundesgericht zu drei Jahren Haft verurteilt, unter anderem weil er im Zusammenhang mit einer angeblichen Affäre Trumps mit der Porno-Darstellerin Stormy Daniels Schweigegeld gezahlt und damit gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstiess. Auch an eine andere Frau soll Schweigegeld geflossen sein.
Vor Gericht erklärte Cohen, aus «blinder Loyalität» zu Trump gehandelt zu haben und aus dem Pflichtgefühl heraus die «schmutzigen Taten» des Präsidenten zu vertuschen. Unklar ist, welche Folgen die Verfahren gegen Cohen am Ende für Trump haben werden. (SDA/rad)