Ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk haben dieses Jahr die Britin Laura Jacques (29) und ihr Partner Richard Remde (43) erhalten. Am Weihnachtstag erblickte der Klon-Welpe ihres verstorbenen Boxers Dylan das Licht der Welt.
Als Jacques erster Hund Dylan (†8) im Juni einem Hirntumor erlag, brach für die Hundebetreuerin eine Welt zusammen, wie «The Guardian» berichtet: «Ich hatte ihn schon als Welpe. Ich war seine Mutter, er war mein Baby, mein Kind, meine ganze Welt».
Das Paar aus dem nordenglischen Silsden entschied sich zu einer umstrittenen Massnahme: Aus Dylans DNA in Seoul einen neuen Welpen klonen zu lassen.
Die Proben entnahmen die Briten selbst, nachdem sie Dylans Leichnam in einer Kühltruhe eingefroren hatten. Bauunternehmer Remde musste zweimal nach Südkorea fliegen, da der erste Klonersuch scheiterte.
Das Sooam-Forschungsinstitut ist weltweit der einzige Ort, an dem kommerziell Hunde geklont werden. Der Schritt ist nicht nur umstritten, sondern auch teuer: Das ewige Leben ihres Dylans kostete sie umgerechnet rund 100'000 Franken.
Die beiden Tierliebhaber, die bereits mit vier Hunden und elf weiteren Tieren leben, konnten bei der Geburt des kleinen Dylan-Klons am Weihnachtstag dabei sein: «Ich konnte kaum glauben, wie der Welpe bereits wenige Minuten nach der Geburt genau wie Dylan aussah. Die Färbungen und Muster sind genau am selben Ort» erzählt die überglückliche Jacques.
Der neugeborene Welpe, den seine Besitzer Chance («Glück» oder «Zufall») getauft haben, soll morgen noch einen Bruder, Shadow («Schatten»), bekommen. Auch dieser ist Dylans Klon. Die Namen stammen von Charakteren aus Jacques liebsten Disney-Hundefilm «Zurück nach Hause».
Das Klonen von Hunden ist sehr umstritten. Für die Forscher am Sooam-Forschungsinstitut ist es aber zu einer der wichtigen Einnahmequelle geworden, seit das Team um Hwang Woo Suk 2005 den ersten Hund Snuppy klonte. Seither wurden bereits 700 Hunde geklont. (sep)