Europaparlament macht Druck
Sterben im Mittelmeer stoppen

Das Europaparlament macht Druck auf die Europäische Union, gegen das Sterben von Migranten im Mittelmeer schnell und gemeinsam vorzugehen.
Publiziert: 18.05.2021 um 16:45 Uhr
Migranten aus Marokko schwimmen zur spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta. Foto: Antonio Sempere/EUROPA PRESS/dpa
Foto: ANTONIO SEMPERE

Die Abgeordneten forderten am Dienstag in Brüssel fraktionsübergreifend, dass Menschen in Seenot unbedingt gerettet und Schmuggler bekämpft werden müssten. Auch Parlamentspräsident David Sassoli schrieb auf Twitter, die Rettung von Menschenleben auf dem Meer müsse eine Priorität für die EU sein.

Nach UN-Angaben starben in diesem Jahr schon mehr als 550 Menschen beim Versuch, das zentrale Mittelmeer zu überqueren. Auf der italienischen Insel Lampedusa kamen kürzlich an einem Wochenende mehr als 2000 Flüchtlinge an.

Der Christdemokrat Jeroen Lenaers bezeichnete es im Brüsseler Plenum als Skandal, dass Tausende Menschen in den vergangenen Jahren im Mittelmeer ertrunken seien, man einer Lösung aber immer noch keinen Schritt näher sei. Die Vorschläge seien seit Jahren da, die Mitgliedstaaten müssten nun Verantwortung ergreifen. Die Sozialdemokratin Simona Bonafè sprach von einer angekündigten und vermeidbaren Katastrophe. Aus einigen Fraktionen kam die Forderung nach einer gemeinsamen europäischen Seenotrettung.

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson verlangte nachhaltige Lösungen. «Wir können nicht mit Adhoc-Lösungen weitermachen», sagte sie. Migration könne gemanagt und Leben gerettet werden, wenn man zusammen arbeite. Johansson sprach sich auch für den Kampf gegen Schmuggler, engere Beziehungen zu Drittländern und die Schaffung legaler Migrationswege nach Europa aus.

(SDA)

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