In vielen Bereichen droht dann Chaos. Hier einige mögliche Konsequenzen eines harten Brexits:
Rezession und Absturz des britischen Pfundes
Der britische Unternehmerverband CBI rechnet bei einem harten Brexit ohne Abkommen mit einem Einbruch der Wirtschaft. Sie könnte demnach um bis zu acht Prozent schrumpfen, was entsprechend Jobverluste und geringere Steuereinnahmen bedeutet. Die Bank von England erwartet einen Absturz des Pfundes um 25 Prozent. Auch der Immobilienmarkt würde schwer getroffen. Die Zentralbanker gehen von einem Fall der Hauspreise um 30 Prozent aus.
Exporte brechen ein
Die britische Exportwirtschaft würde nach Einschätzung des Kreditversicherers Euler Hermes im ersten Jahr Ausfuhren im Wert von 30 Milliarden Pfund (33,2 Milliarden Euro) verlieren. Auch die Kontinentaleuropäer würden wegen der engen Wirtschaftsbeziehungen getroffen. Grösste Verlierer wären laut Euler Hermes die deutschen Exporteure mit acht Milliarden Euro.
Kontrollen werden wieder eingeführt
Alle Waren und Personen aus Grossbritannien müssen vor dem Überschreiten der EU-Grenzen wieder kontrolliert werden. Allein der deutsche Zoll will 900 zusätzliche Beamte einstellen. Um wenigstens im Reiseverkehr das Schlimmste zu verhindern, will die EU-Kommission Briten «Visa-freies Reisen» für bis zu 90 Tage ermöglichen - falls London dies umgekehrt «allen EU-Bürgern gewährt".
LKW-Staus vor den Häfen
Grenzformalitäten könnten für lange Warteschlangen im Güterverkehr sorgen. Im Hafen von Dover dauert die Lkw-Abfertigung derzeit zwei Minuten. Nur zwei Minuten mehr würden laut Betreiber Staus von 27 Kilometern verursachen. Die britische Regierung hat deshalb für über 100 Milliarden Pfund Fährkapazitäten in anderen Häfen gechartert, um Dover zu entlasten. Zudem liess die Regierung mit 89 Lkw testen, wie mit Parkflächen auf einem stillgelegten Flughafen vor Dover Mega-Staus verhindert werden können.
Versorgungsengpässe in allen Bereichen
Wegen drohender Lieferengpässe «horten» britische Unternehmen bereits Importware, die sie für ihre Produktion dringend benötigen. Laut Euler Hermes gibt es «Hamsterkäufe wie nach einer Sturmwarnung". Inzwischen sind in Grossbritannien aber kaum mehr Lagerflächen zu bekommen, da auch Supermärkte und Pharmakonzerne sich auf Versorgungsengpässe vorbereiten und Lebensmittel und Medikamente auf Vorrat kaufen.
Flugzeuge bleiben am Boden
Bei einem No-Deal-Brexit würden viele Airlines ihre Lizenzen verlieren, um von und nach Grossbritannien zu fliegen. Die britische Regierung will europäischen Airlines deshalb vorübergehend Sondergenehmigungen ausstellen, sofern britische Fluggesellschaften diese auch von der EU bekommen. Auch für die EU-Kommission gehört der Luftverkehr zu den «vorrangigen Bereichen» für Notfallmassnahmen.
Stillstand in der Autoproduktion
Die Autoindustrie arbeitet heute quasi ohne Lagerhaltung. Zulieferer stellen Teile «just in time» bereit, die direkt nach Ankunft verarbeitet werden. Mit Wartezeiten wegen der Zollabfertigung wird dies kaum möglich sein, wie der europäische Autoherstellerverband Acea warnt. Unternehmen arbeiten deshalb an Notfallplänen. BMW kündigte an, die jährliche Schliessung seines britischen Werks für den Mini zu Wartungszwecken direkt auf die Zeit nach dem Brexit zu verlegen.
Milliardenloch im EU-Haushalt
In der EU hätte der Brexit nicht nur für die Wirtschaft und im Reiseverkehr Folgen. Denn in ihrem Haushalt würden dann 2019 und 2020 Milliardenbeträge fehlen, die Grossbritannien bisher wegen der nach dem Brexit geplanten Übergangsphase zahlen würde. EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger müsste dann womöglich durch die Bank geplante EU-Ausgaben etwa für Landwirte oder Forschung kürzen oder Vorhaben verschieben.
- Ja zum Ausstiegsvertrag:
Grossbritannien steigt am 29. März aus der EU aus, bleibt aber übergangsweise bis Ende 2020 im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion.
- Nein zum Ausstiegsvertrag:
Zur Rettung des Abkommens könnten die EU-Staaten nochmals zusammenkommen, um die Erfolgschancen für einen erneuten Abstimmungsversuch in London zu erhöhen.
- Brexit ohne Abkommen:
Es könnte zum Chaos kommen. Beide Seiten könnten aber Notvereinbarungen treffen.
- Regierungswechsel oder Neuwahlen:
Eine Mehrheit der Abgeordneten im Unterhaus könnte Premierministerin Theresa May per Misstrauensvotum stürzen. Es könnte eine neue Regierung oder Neuwahlen geben.
- Zweites Referendum:
Der Ruf nach einer Wiederholung der Brexit-Abstimmung wird immer lauter. Die Zeit ist aber knapp, die Brexit-Befürworter wären verärgert, es käme zu einem innenpolitischen Konflikt.
- Halbe EU-Mitgliedschaft:
Mit der «Norwegen-Option» bliebe Grossbritannien im EWR und EU-Binnenmarkt. Dann müssten aber die Briten den EU-Bürgern weiterhin die Türen offen halten.
- Verschiebung Austritt:
Um Luft zu gewinnen, könnte die Frist des Austrittsdatums hinausgezögert werden. Aber nur für kurze Zeit, denn sonst müssten Ende Mai erneut auch britische Abgeordnete zu den Europawahlen antreten.
- Ja zum Ausstiegsvertrag:
Grossbritannien steigt am 29. März aus der EU aus, bleibt aber übergangsweise bis Ende 2020 im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion.
- Nein zum Ausstiegsvertrag:
Zur Rettung des Abkommens könnten die EU-Staaten nochmals zusammenkommen, um die Erfolgschancen für einen erneuten Abstimmungsversuch in London zu erhöhen.
- Brexit ohne Abkommen:
Es könnte zum Chaos kommen. Beide Seiten könnten aber Notvereinbarungen treffen.
- Regierungswechsel oder Neuwahlen:
Eine Mehrheit der Abgeordneten im Unterhaus könnte Premierministerin Theresa May per Misstrauensvotum stürzen. Es könnte eine neue Regierung oder Neuwahlen geben.
- Zweites Referendum:
Der Ruf nach einer Wiederholung der Brexit-Abstimmung wird immer lauter. Die Zeit ist aber knapp, die Brexit-Befürworter wären verärgert, es käme zu einem innenpolitischen Konflikt.
- Halbe EU-Mitgliedschaft:
Mit der «Norwegen-Option» bliebe Grossbritannien im EWR und EU-Binnenmarkt. Dann müssten aber die Briten den EU-Bürgern weiterhin die Türen offen halten.
- Verschiebung Austritt:
Um Luft zu gewinnen, könnte die Frist des Austrittsdatums hinausgezögert werden. Aber nur für kurze Zeit, denn sonst müssten Ende Mai erneut auch britische Abgeordnete zu den Europawahlen antreten.
- 23. Januar 2013
Um die Briten zu beruhigen, kündigt Premierminister David Cameron eine Abstimmung zum Brexit an.
- 23. Juni 2016
51,9 Prozent der Briten stimmen für den Austritt aus der EU.
- 29. März 2017
London reicht in Brüssel die Austrittserklärung ein. Die Uhr beginnt zu ticken, in zwei Jahren – am 29. März 2019 – müssen die Briten draussen sein.
- 18. Januar 2018
Das britische Unterhaus stimmt dem Austrittsgesetz zu.
- 7. März 2018
EU-Ratspräsident Donald Tusk betont, Grossbritannien werde nur noch wie ein Drittstaat behandelt.
- 23. März 2018
Die EU stimmt einer Übergangsphase zu. Den Briten blieben nach dem Brexit bis Ende 2020 alle Vorzüge und Pflichten eines EU-Landes.
- 6. Juli 2018
May schwört ihr Kabinett auf einen «weichen Brexit» ein. Kurz darauf treten Aussenminister Boris Johnson und Brexit-Chefunterhändler David Davis verärgert zurück.
- 17. Oktober 2018
Beim EU-Gipfel gibt es immer noch keinen Durchbruch. Stolperstein bleibt die Grenzfrage zwischen Irland und Nordirland.
- 15. November 2018
Nach der Einigung zwischen Brüssel und London auf den Text eines Austrittsabkommens treten aus Protest gleich mehrere von Mays Ministern zurück.
- 25. November 2018
Die Chefs der 27 EU-Länder stimmen dem Austrittsvertrag zu.
- 11. Dezember 2018
Wegen einer drohenden Niederlage verschiebt May die Abstimmung im Unterhaus über den Austrittsvertrag. Die Empörung über ihre Verzögerungstaktik ist gross.
- 12. Dezember 2018
Die Tories blasen in einem Misstrauensvotum zum Angriff auf ihre Parteichefin und Premierministerin. May übersteht die Vertrauensabstimmung mit 200 zu 117 Stimmen und bleibt auf ihrem Posten.
- 15. Januar 2019
Das britische Parlament hat Theresa Mays Brexit-Deal wuchtig mit 432 zu 202 Stimmen abgelehnt. Bis zum 31. Januar muss nun eine Lösung gefunden werden, ansonsten ist der harte Brexit Tatsache. Oppositionsführer und Labour-Chef Jeremy Corbyn stellt einen Antrag auf Vertrauensabstimmung und fordert Neuwahlen.
- 16. Januar 2019
Die britische Premierministerin Theresa May übersteht zum zweiten Mal innert wenigen Wochen eine Vertrauensabstimmung – diesmal im Parlament. Nach dem überstandenem Misstrauensvotum ruft May das Parlament zur Geschlossenheit in der Brexit-Frage auf.
- 21. Januar 2019:
May stellt dem Parlament keinen neuen Plan vor, sondern beharrt auf ihrer Linie. Die Premierministerin wiederholte den Aufruf, dass ein harter Ausstieg verhindert werden soll. May will ferner keine zweite Abstimmung, da sie im Parlament keine Mehrheit finden würde. In den nächsten Tagen will sie mit den Abgeordneten über die Nordirland-Lösung («Backstop») diskutieren.
29. Januar 2019:
Bei einer zweiten Abstimmung einigt sich dass britische Parlament darauf, dass es Nachverhandlungen mit der EU braucht. Nur zwei Monate vor dem Brexit will Theresa May das mit Brüssel ausgehandelte Abkommen wieder aufschnüren. Doch Die Europäische Union lehnt die Änderung des Brexit-Vertrags nach wie vor ab.
14. Februar 2019:
Theresa May verliert erneut eine Abstimmung zum Brexit: Rund sechs Wochen vor dem EU-Austritt hat das britische Parlament die Beschlussvorlage der Regierung abgelehnt, welche die Entscheidungen einer Abstimmungsrunde von Ende Januar als Ganzes bestätigen sollte. Dazu gehörte auch die Ablehnung eines Brexits ohne Abkommen.26. Februar 2019
Theresa May gibt ihren Widerstand gegen eine Verschiebung des Brexit auf und stellt einen Drei-Stufen-Plan vor: Am 12. März will sie (erneut) über den Brexit-Entwurf abstimmen. Sollten ihn die Parlamentarier ablehnen, will sie am 13. März darüber abstimmen lassen, ob Grossbritannien die EU ohne Abkommen verlassen soll (No-Deal-Szenario). Lehnen die Parlamentarier auch das ab, will sie am 14. März darüber abstimmen lassen, den Brexit zu verschieben.
- 23. Januar 2013
Um die Briten zu beruhigen, kündigt Premierminister David Cameron eine Abstimmung zum Brexit an.
- 23. Juni 2016
51,9 Prozent der Briten stimmen für den Austritt aus der EU.
- 29. März 2017
London reicht in Brüssel die Austrittserklärung ein. Die Uhr beginnt zu ticken, in zwei Jahren – am 29. März 2019 – müssen die Briten draussen sein.
- 18. Januar 2018
Das britische Unterhaus stimmt dem Austrittsgesetz zu.
- 7. März 2018
EU-Ratspräsident Donald Tusk betont, Grossbritannien werde nur noch wie ein Drittstaat behandelt.
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Die EU stimmt einer Übergangsphase zu. Den Briten blieben nach dem Brexit bis Ende 2020 alle Vorzüge und Pflichten eines EU-Landes.
- 6. Juli 2018
May schwört ihr Kabinett auf einen «weichen Brexit» ein. Kurz darauf treten Aussenminister Boris Johnson und Brexit-Chefunterhändler David Davis verärgert zurück.
- 17. Oktober 2018
Beim EU-Gipfel gibt es immer noch keinen Durchbruch. Stolperstein bleibt die Grenzfrage zwischen Irland und Nordirland.
- 15. November 2018
Nach der Einigung zwischen Brüssel und London auf den Text eines Austrittsabkommens treten aus Protest gleich mehrere von Mays Ministern zurück.
- 25. November 2018
Die Chefs der 27 EU-Länder stimmen dem Austrittsvertrag zu.
- 11. Dezember 2018
Wegen einer drohenden Niederlage verschiebt May die Abstimmung im Unterhaus über den Austrittsvertrag. Die Empörung über ihre Verzögerungstaktik ist gross.
- 12. Dezember 2018
Die Tories blasen in einem Misstrauensvotum zum Angriff auf ihre Parteichefin und Premierministerin. May übersteht die Vertrauensabstimmung mit 200 zu 117 Stimmen und bleibt auf ihrem Posten.
- 15. Januar 2019
Das britische Parlament hat Theresa Mays Brexit-Deal wuchtig mit 432 zu 202 Stimmen abgelehnt. Bis zum 31. Januar muss nun eine Lösung gefunden werden, ansonsten ist der harte Brexit Tatsache. Oppositionsführer und Labour-Chef Jeremy Corbyn stellt einen Antrag auf Vertrauensabstimmung und fordert Neuwahlen.
- 16. Januar 2019
Die britische Premierministerin Theresa May übersteht zum zweiten Mal innert wenigen Wochen eine Vertrauensabstimmung – diesmal im Parlament. Nach dem überstandenem Misstrauensvotum ruft May das Parlament zur Geschlossenheit in der Brexit-Frage auf.
- 21. Januar 2019:
May stellt dem Parlament keinen neuen Plan vor, sondern beharrt auf ihrer Linie. Die Premierministerin wiederholte den Aufruf, dass ein harter Ausstieg verhindert werden soll. May will ferner keine zweite Abstimmung, da sie im Parlament keine Mehrheit finden würde. In den nächsten Tagen will sie mit den Abgeordneten über die Nordirland-Lösung («Backstop») diskutieren.
29. Januar 2019:
Bei einer zweiten Abstimmung einigt sich dass britische Parlament darauf, dass es Nachverhandlungen mit der EU braucht. Nur zwei Monate vor dem Brexit will Theresa May das mit Brüssel ausgehandelte Abkommen wieder aufschnüren. Doch Die Europäische Union lehnt die Änderung des Brexit-Vertrags nach wie vor ab.
14. Februar 2019:
Theresa May verliert erneut eine Abstimmung zum Brexit: Rund sechs Wochen vor dem EU-Austritt hat das britische Parlament die Beschlussvorlage der Regierung abgelehnt, welche die Entscheidungen einer Abstimmungsrunde von Ende Januar als Ganzes bestätigen sollte. Dazu gehörte auch die Ablehnung eines Brexits ohne Abkommen.26. Februar 2019
Theresa May gibt ihren Widerstand gegen eine Verschiebung des Brexit auf und stellt einen Drei-Stufen-Plan vor: Am 12. März will sie (erneut) über den Brexit-Entwurf abstimmen. Sollten ihn die Parlamentarier ablehnen, will sie am 13. März darüber abstimmen lassen, ob Grossbritannien die EU ohne Abkommen verlassen soll (No-Deal-Szenario). Lehnen die Parlamentarier auch das ab, will sie am 14. März darüber abstimmen lassen, den Brexit zu verschieben.