EU-Austritt von Grossbritannien
Folgen eines harten Brexit nicht übertreiben

Die britische Premierministerin Theresa May hat dazu aufgerufen, die Folgen eines EU-Ausstiegs ihres Landes ohne Abkommen mit Brüssel nicht zu übertreiben.
Publiziert: 28.08.2018 um 17:43 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2018 um 16:38 Uhr
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Der britische Brexit-Minister Dominic Raab (l.) verhandelt derzeit intensiv mit dem EU-Verhandlungsführer Michel Barnier über den geplanten Austritt Grossbritanniens aus der EU.
Foto: REUTERS / FRANCOIS LENOIR

Ihre Regierung sei dabei die «notwendigen Vorbereitungen» für den Fall zu treffen, dass es in den Verhandlungen mit Brüssel über die Bedingungen des im kommenden Frühjahr geplanten Brexits keine Einigung gibt, wurde May am Dienstag von der britischen Presse zitiert.

Die britische Premierministerin verwies auf Äusserungen des Direktors der Welthandelsorganisation (WTO), Roberto Azevedo. Dieser habe gesagt, dass ein Brexit ohne Abkommen zwar «kein Spaziergang sein wird, aber auch nicht der Weltuntergang«, sagte May. Ihre Regierung sei gewappnet, «damit wir, sollten wir in diese Situation kommen, daraus einen Erfolg machen können».

Deadline für Brexit-Verhandlungen ist Oktober

London und Brüssel müssen die Verhandlungen über den Austrittsvertrag und über eine Erklärung zu den künftigen Beziehungen bis zum EU-Gipfel im Oktober abschliessen, doch treten die Verhandlungen auf der Stelle. Nach dem EU-Gipfel bleiben für die Ratifizierung des Austrittsvertrags durch die Parlamente beider Seiten nur noch wenige Monate bis zum für den 29. März 2019 geplanten Brexit.

Bei einem harten Brexit, also einem Ausstieg ohne Abkommen mit der EU, gelten für Grossbritannien ab diesem Datum die üblichen WTO-Regeln, also auch zahlreiche Grenz- und Zollbeschränkungen im Handel mit der EU.

Am vergangenen Donnerstag hatte die britische Regierung einen ersten Teil eines Leitfadens für einen harten Brexit veröffentlicht. Bis Ende September soll dieser Leitfaden mit insgesamt rund 80 Empfehlungen für Privat- und Geschäftsleute fertiggestellt sein. (SDA)

Brexit

Am 23. Juni 2016 stimmte Grossbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union. Zur Zeit verhandeln die EU und das Vereinigte Königreich über die Austrittsbedingungen. Alle aktuellen Informationen gibt es immer hier.

Die EU-Aussen- und Europaminister entscheiden am späten Montagnachmittag in Brüssel, in welche EU-Länder die beiden zurzeit noch in London ansässigen EU-Agenturen umgesiedelt werden sollen. Dabei handelt es sich um die prestigeträchtigen EU-Arzneimittel- und die Bankenaufsichtsbehörde.
Nach Angaben der britischen Regierung soll der Austritt am 31. Oktober 2019 rechtskräftig werden.
KEYSTONE/AP/MATT DUNHAM

Am 23. Juni 2016 stimmte Grossbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union. Zur Zeit verhandeln die EU und das Vereinigte Königreich über die Austrittsbedingungen. Alle aktuellen Informationen gibt es immer hier.

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