«Eta» vor Florida
Über 130 Todesopfer nach Unwetter in Mittelamerika

«Eta» hat nun auch starke Regenfälle nach Südflorida gebracht. Am Sonntag zog der Sturm über Kuba. In Mittelamerika steigt die Zahl der Todesopfer am Montag auf über 130. Mehr als 170 Menschen werden noch vermisst.
Publiziert: 11.11.2020 um 10:49 Uhr
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Wegen des tropischen Sturms «Eta» kam es am Montagnachmittag (Ortszeit) zu starken Regenfällen in Teilen Kubas, in den Bahamas und in Südflorida. Zuvor überquerte der Sturm die Florida Keys, die er am späten Sonntag (Ortszeit) erreichte, so «CNN».
Foto: imago images/ZUMA Wire

Wegen des tropischen Sturms «Eta» kam es am Montagnachmittag (Ortszeit) zu starken Regenfällen in Teilen Kubas, in den Bahamas und in Südflorida. Zuvor überquerte der Sturm die Florida Keys, die er am späten Sonntag (Ortszeit) erreichte, so «CNN».

Offenbar kam es in Südflorida bereits zu überfluteten Strassen. Aufgrund des starken Windes stürzten Bäume um. Nach Angaben von «Poweroutage.us» hatten am Montagabend fast 13'000 Kunden keinen Strom.

«Eta» befinde sich mittlerweile im Golf von Mexiko. Voraussichtlich werde am späten Dienstag (Ortszeit) ein Richtungswechsel nach Norden stattfinden. Heute dürfte es von Miami bis Naples weiter zu starkem Regen und Wind kommen, so «CNN».

Mehr als 130 Tote in Mittelamerika

In Mittelamerika offenbart sich langsam das Ausmass der Schäden. Die Zahl der bestätigten Todesfälle in der Region stieg am Montag auf mehr als 130. Gut 170 weitere Menschen wurden noch vermisst, die Mehrheit davon in Guatemala.

In Honduras waren nach Angaben der Regierung rund 65'000 Menschen von der Aussenwelt abgeschnitten. Hinzu kamen Schäden durch Regen, Wind und Erdrutsche. Diese trafen eine in grossen Teilen arme Region, die durch die Coronavirus-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen bereits zusätzlich geschwächt war.

Zehntausende verloren ihr Zuhause

Der Kampf gegen das Virus werde von «Eta» zurückgeworfen, teilte die Hilfsorganisation Caritas International mit. Die Situation in den Notunterkünften sei äusserst schwierig:

Es fehle an Masken und Desinfektionsmittel, und ein Abstandhalten sei nicht möglich, sagte demnach Julia Wiget, Caritas-Referentin für Guatemala und Honduras. Zehntausende Menschen verloren ihr Zuhause, viele der Millionen Betroffenen hatten nicht genug Trinkwasser und Essen.

Betroffene zum Teil schwer zu erreichen

In Mittelamerika zerstörte das Unwetter Infrastruktur und Ernten. Rettungsarbeiten gingen am Montag weiter. In Guatemala, wo ein Erdrutsch ein ganzes Dorf verschüttete, waren einige Gemeinden wegen der Überschwemmungen für die Helfer nur schwer erreichbar, wie die Organisation Aktion gegen den Hunger mitteilte.

Der Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernández, bezeichnete in einer Fernsehansprache am Sonntagabend (Ortszeit)die Kombination aus Covid-19 und «Eta» als schwerste Krise in der modernen Geschichte des Landes. Mexikos Südosten bekam nach Worten des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador die heftigsten Regenfälle seit 50 Jahren ab.

Eta zog am Sonntag über Kuba

«Eta» war am Dienstag voriger Woche als Hurrikan auf die Küste Nicaraguas getroffen. Später schwächte er sich zu einem Tropensturm (weniger als 118 Kilometer pro Stunde) ab. Die Zahl der Todesopfer wegen Überschwemmungen und Erdrutschen wurde in Mittelamerika und Mexiko auf insgesamt mehr als 200 Menschen geschätzt.

Am Sonntag zog «Eta» mit heftigen Regenfällen über Kuba - das Ausmass der Schäden dort war zunächst nicht bekannt. Am Montag nahm der Sturm Kurs auf den US-Bundesstaat Florida. Das US-Hurrikanzentrum in Miami warnte vor schweren Regenfällen und lebensgefährlichen Überflutungen in Teilen des Südostens der Halbinsel.

Eine Folge des Klimawandels

In der diesjährigen Hurrikan-Saison im Atlantik, die von Juni bis November dauert, haben sich so viele starke Stürme gebildet, dass die 21 Namen, die in alphabetischer Reihenfolge dafür vorgesehen waren, längst aufgebraucht sind. Die Meteorologen griffen deshalb auf das griechische Alphabet zurück, was zuletzt 2005 nötig war.

Die zunehmende Intensität tropischer Wirbelstürme, die für ihre Entstehung warmes Wasser brauchen, ist Experten zufolge eine Folge des Klimawandels. (SDA)

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