Verwirrung um Angriff auf US-Kriegsschiff im Roten Meer
Huthi-Rebellen bekennen sich – aber zu anderem Anschlag

Das US-Verteidigungsministerium hat am Sonntag bekannt gegeben, dass ein Kriegsschiff, der Zerstörer USS Carney, im Roten Meer angegriffen worden ist. Wer den Angriff durchgeführt hat, ist unklar.
Publiziert: 03.12.2023 um 17:32 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2023 um 11:24 Uhr
Das US-Kriegsschiff USS Carney.
Foto: keystone-sda.ch

Es sind besorgniserregende Nachrichten, die das US-Verteidigungsministerium am Sonntag teilt: Ein amerikanisches Kriegsschiff, die USS Carney, wurde im Roten Meer angegriffen. «Wir haben Kenntnis von Berichten über Angriffe auf die USS Carney und Handelsschiffe im Roten Meer und werden Informationen bereitstellen, sobald sie verfügbar sind», teilte das Pentagon mit. Unklar ist laut dem Pentagon, wer den Angriff durchgeführt hat.

Zwar haben sich jemenitische Huthi-Rebellen in einem Schreiben zu dem Angriff bekannt – jedoch inhaltlich völlig falsch. So sprechen die Rebellen davon, israelische Schiffe angegriffen zu haben. Von einer Attacke auf die USS Carney ist allerdings keine Rede. Das Pentagon konnte das Schreiben der Huthi-Rebellen zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen. 

Nach Angaben eines US-Beamten, der anonym bleiben wollte, soll der Angriff gegen 10 Uhr morgens in Sanaa (Jemen) begonnen und bis zu fünf Stunden gedauert haben. Das berichtet die «Bild»-Zeitung. Ranghohe Offizielle des US-Verteidigungsministeriums erklärten, die Carney sei mit Anti-Schiff-Raketen und Drohnen angegriffen worden.

Auch Briten melden Beschuss von Schiffen

Auch das britische Militär meldete am Sonntag einen mutmasslichen Drohnenangriff auf eines ihrer Schiffe – was die ganze Lage noch besorgniserregender macht. Die britische Agentur UKMTO (United Kingdom Maritime Trade Operations), die von der britischen Royal Navy geleitet wird, teilte mit, sie habe «einen Bericht über Aktivitäten von unbemannten Luftfahrtsystemen (Drohnen) einschliesslich einer möglichen Explosion aus Richtung Jemen» erhalten.

Die Vorfälle ereigneten sich vor dem Hintergrund erhöhter Spannungen im Roten Meer und den umliegenden Gewässern, nachdem die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im vergangenen Monat ein mit Israel verbundenes Frachtschiff, die Galaxy Leader, gekapert hatten. Die Huthis haben sich selbst zur «Achse des Widerstands» der Verbündeten und Stellvertreter Irans erklärt und auch eine Reihe von Drohnen und Raketen in Richtung Israel abgeschossen. Sie haben auch gesagt, dass sie möglicherweise mehr zivile oder militärische Schiffe abfangen werden, die ihnen zu nahe kommen. (chs)

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