Saudische Kampfflugzeuge haben heute nach Angaben Teherans die iranische Botschaft im Jemen mit Raketen angegriffen. Dabei sollen Teile der Botschaft beschädigt und einige Sicherheitsbeamten verletzt worden sein.
«Wir verurteilen diesen bewussten und vorsätzlichen Angriff Saudi-Arabiens», sagte der iranische Aussenamtssprecher Dschaber Ansari. Der Angriff verstosse gegen internationale Konventionen, und die Saudis müssten für alle Schäden aufkommen. Ausserdem werde der Iran gegen den Vorfall auch juristisch vorgehen, sagte der Sprecher nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna.
Die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz, die im Jemen gegen schiitische Huthi-Rebellen kämpft, erklärte, man überprüfe die Vorwürfe. Huthi-Rebellen hätten mehrere geräumte Botschaften für ihre Kampfeinsätze genutzt, sagte ein Sprecher des Bündnisses. Luftangriffe, die gestern Abend auf Sanaa geflogen worden seien, hätten Raketenwerfern der Huthi-Rebellen gegolten.
Saudi-Arabien bekämpft zusammen mit anderen sunnitischen Staaten die Huthi-Miliz in seinem Nachbarland Jemen. Die Huthi werden vom Iran unterstützt, der sich als Schutzmacht der Schiiten begreift. Der Krieg im Jemen ist auch ein Stellvertreterkonflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran.
Die Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Scheich Nimr al-Nimr und 46 weiterer Menschen am vergangenen Samstag in Saudi-Arabien hatte massive Spannungen zwischen Riad und Teheran ausgelöst. In Teheran hatte eine Menschenmenge die saudische Botschaft gestürmt und Brände gelegt. Saudi-Arabien und mehrere seiner Verbündeten brachen daraufhin die diplomatischen Beziehungen zum Iran ab.
Der Iran hat heute ein Einfuhrverbot für sämtliche Produkte aus Saudi-Arabien verhängt. Überdies wurde ein Verbot für Pilgerreisen nach Mekka auf unbefristete Zeit bestätigt, wie auf der Website der Regierung mitgeteilt wurde. (SDA)