Er veröffentlichte ein Foto auf Telegram, das ihn mit verbundener Hand zeigt: Der bundesweit bekannte Neonazi Alexander W. verkündete dabei, dass ihm in Chemnitz drei Finger abgehackt wurden.
Für sein rechtsextremes Umfeld war schnell klar, dass das Antifaschisten gewesen sein mussten. Er selbst sprach von Vermummten, die ihn überfallen hatten.
Jetzt wird gegen ihn ermittelt
Grund für den Überfall? Er sei wohl ins Visier von Linksextremen geraten, da er ein Kleidungsstück einer bei Rechtsextremen beliebten Marke getragen hatte.
Jetzt wird klar: Alles gelogen! Die Staatsanwaltschaft Chemnitz teilt mit, dass sie gegen Alexander W. selbst ermittelt – wegen Vortäuschung einer Straftat!
Gegenüber «T-Online» sagt die Oberstaatsanwältin, dass wohl ein 37-jähriger Bekannter von W. dessen Finger abgehackt hat. Ob mit einer Machete, ist noch unklar. «Die Tatwaffe ist ebenso weg wie die Finger», sagt sie zum Portal.
Wollten sie die Tat politischen Gegnern in die Schuhe schieben?
Auch gegen den Bekannten wird ermittelt: Wegen schwerer Körperverletzung. Das Motiv für die Tat ist noch völlig unklar. Denkbar ist sogar, dass die beiden Beschuldigten einvernehmlich gehandelt haben. Möglicherweise hätten sie dies getan, um politischen Gegnern das Ganze in die Schuhe zu schieben.
Die Polizei hat die Wohnungen der beiden durchsucht und Beweismittel gesichert. Dabei stiessen die Beamten noch unerwartet auf Diebesgut, das von einem vorangegangenen Wohnungseinbruch stammte.
Spekuliert wird nun, ob die ungewöhnliche Tat etwas mit Schulden in der Chemnitzer Drogenszene zu tun hat. Alexander W. hat ein dickes Vorstrafenregister, musste sich schon wegen Brandstiftung, Betrugs und Körperverletzung verantworten. (neo)