Es geht um sexuelle Nötigung und Körperverletzung
Ex-Taliban-Geisel in Kanada verhaftet

Der Kanadier Joshua Boyle (34) wurde im Oktober mit seiner Familie aus der fünfjährigen Taliban-Geiselhaft befreit. Jetzt wird er angeklagt: Unter anderem wegen sexueller Nötigung, einer Morddrohung und Körperverletzung.
Publiziert: 03.01.2018 um 12:24 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:15 Uhr
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Das Ehepaar Joshua Boyle (34) und Caitlin Coleman (31) wurde 2012 von den Taliban in Pakistan und Afghanistan als Geisel gefangen genommen. Dieses Bild stammt aus einer Videoaufnahme aus dem Jahr 2013. Im Oktober 2017 wurde die Familie befreit und konnte nach Kanada zurückkehren.
Foto: AP

Fünf Jahre waren der Kanadier Joshua Boyle (34) und seine US-Ehefrau Caitlan Coleman (31) Geisel der Taliban in Pakistan und Afghanistan. Im Oktober 2017 wurde die Familie befreit und konnte nach Kanada zurückkehren. Während der Gefangenschaft brachte Coleman vier Kinder auf die Welt: Jonah (4), Noah (2) und Baby Grace (6 Monate). Das vierte wurde laut Angaben des Paars von den Taliban getötet.

Jetzt sitzt der Familienvater Boyle seit dem Neujahrstag in Kanada in Haft. Am Mittwoch muss er sich vor dem Gericht in der kanadischen Hauptstadt Ottawa verantworten. Grund: Achtfache Körperverletzung und zweimalige sexuelle Nötigung. Das berichtet der «Toronto Star». 

Boyle muss sich am Mittwoch vor dem Gericht in Ottawa verantworten. Er ist angeklagt unter anderem wegen sexueller Nötigung, Körperverletzung und Morddrohung.
Foto: Nathan Denette

Zudem werde ihm Freiheitsberaubung und Irreführung der Polizei vorgeworfen. Er habe eine Person mit dem Tod bedroht und jemanden zur Einnahme eines Antidepressivums gezwungen. 

Nach Angaben des «Toronto Stars» habe der Familienvater die Straftaten in den Wochen nach seiner Befreiung begangen. 

Boyles Anwalt und seine Ehefrau glauben an seine Unschuld

Boyles Anwalt glaubt an die Unschuld des Mannes und sagt: «Mr. Boyle ist ein junger Mann, der, wie wir alle wissen, eine Menge mitgemacht hat. Mit dem Gesetz ist er noch nie in Konflikt gekommen.»

Seine Ehefrau verteidigt ihn auch auf Facebook: «Ich kann nicht über die spezifischen Anklagepunkte sprechen. Aber ich kann sagen, dass die Strapazen und seelischen Verletzungen, die er so viele Jahre erleiden musste, Auswirkungen auf seinen mentalen Zustand hatten. Sie sind für all das verantwortlich. Ich hoffe mit Mitgefühl und Vergebung, dass er Hilfe und Heilung findet. Was mich und die Kinder angeht: Wir sind gesund und halten uns so gut wie möglich.» (na)

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