Es geht um 15-fachen Mord
Schockierende Anklage gegen Berliner Palliativarzt

Ein Berliner Palliativarzt steht unter Anklage. Ihm wird 15-facher Mord an Patienten vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft fordert unter anderem ein lebenslanges Berufsverbot.
Publiziert: 08:59 Uhr
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Aktualisiert: 09:05 Uhr
Ein Palliativarzt soll 15 Patienten in Berlin getötet haben. (Symbolbild)
Foto: imago images/photothek

Darum gehts

  • Berliner Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Palliativarzt wegen 15-fachen Mordes
  • Arzt soll Patienten getötet und Feuer gelegt haben, um Taten zu verdecken
  • Taten ereigneten sich zwischen September 2021 und Juli 2024
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AFP und SDA

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen Palliativarzt (40) eines Pflegediensts wegen 15-fachen Mordes an Patientinnen und Patienten erhoben. Wie die Behörde am Mittwoch in der deutschen Hauptstadt mitteilte, strebt sie neben einer Verurteilung die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld, eine an die Haft anschliessende Sicherungsverwahrung und die Anordnung eines lebenslangen Berufsverbots an. Der Mann soll zwischen September 2021 und Juli 2024 insgesamt 15 von dem Pflegedienst betreute Menschen getötet und anschliessend teils in deren Wohnung Feuer gelegt haben, um seine Taten zu verdecken.

Die Staatsanwaltschaft sieht nach monatelangen Ermittlungen niedrige Beweggründe und Heimtücke als Mordmerkmal. Zunächst hatte sie «Mordlust» als Hintergrund für die Taten genannt. Der beschuldigte Palliativarzt sitzt seit August 2024 in Untersuchungshaft. Damals war die Staatsanwaltschaft von vier Opfern ausgegangen. Im Laufe der Ermittlungen, bei denen auch Leichen ausgegraben und von Rechtsmedizinern untersucht wurden, stieg die Zahl der mutmasslichen Opfer: erst auf acht, dann auf zehn – nun gehen die Ermittler von 15 aus. Die Zahl könnte sich weiter erhöhen, weil die Ermittlungen andauern.

Schwerkranke mit Muskelrelaxans getötet

Zur Begehung der Taten soll der Mann seinen Patientinnen und Patienten ohne medizinische Indikation und ohne deren Wissen und Zustimmung jeweils ein Narkoseeinleitungsmittel und anschliessend ein Muskelrelaxans verabreicht haben. Letzteres soll zu einer Lähmung der Atemmuskulatur und so innerhalb weniger Minuten zum Atemstillstand und Tod geführt haben.

Palliativärzte begleiten schwerstkranke Menschen, um deren Schmerzen zu lindern. Die betroffenen Patienten befanden sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft zum Tatzeitpunkt nicht in einer akuten Sterbephase. Die Opfer waren zwischen 25 und 94 Jahre alt. Zu den Tatvorwürfen schweigt der Mediziner.

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