Erzieherin unter Mordverdacht
Kita-Betreuerin (25) soll 3-jähriges Kind getötet haben

In einer Kita im deutschen Viersen stirbt Anfang Mai ein kleines Mädchen. Unter Verdacht steht eine Erzieherin. Nun wird klar: Es gab bereits in der Vergangenheit ähnliche Vorfälle.
Publiziert: 28.05.2020 um 18:02 Uhr
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Aktualisiert: 29.05.2020 um 08:28 Uhr
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In einer Kita in Deutschland starb Anfang Mai ein dreijähriges Mädchen. (Symbolbild)
Foto: imago images/Kirchner-Media

Seit rund einer Woche sitzt eine ehemalige Erzieherin der Kita Viersen (D) wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.

Der Grund: Die 25-jährige Frau soll die dreijährige Greta in der Kita so schwer verletzt haben, dass das Kind einen Atemstillstand hatte und am 4. Mai in einem Spital starb – nur einen Tag nach seinem Geburtstag.

Nicht der erste Fall

Laut den Ermittlern gab es offenbar bereits zuvor ähnliche Vorfälle – unter anderem in einer Kita in Tönisvorst (D). Dort hatte ein zweijähriges Kind 2019 Atemprobleme. Wie der «WDR» berichtet, war zu diesem Zeitpunkt dieselbe Erzieherin alleine mit dem Kind. Das betroffene Mädchen hat laut den Eltern später gesagt, die Erzieherin habe ihr mit der Hand fest auf den Bauch gedrückt.

Staatsanwaltschaft und Polizei glauben, dass es noch mehr Fälle gab. Die Erzieherin soll insgesamt mindestens in vier Kitas Kinder misshandelt und bei ihnen bewusst Atemprobleme verursacht haben. Zum ersten Übergriff soll es bereits im Herbst 2017 gekommen sein. Das Motiv der jungen Frau ist unklar – sie verweigert seit ihrer Verhaftung jede Aussage.

Kind wegen Atemstillstand reanimiert

Am Donnerstag hat sich erstmals die Stadt Viersen zum Vorfall geäussert. Bei einer Medienmitteilung heisst es, dass das Mädchen am 21. April nach einem Atemstillstand reanimiert worden war. Die Erzieherin hatte damals angegeben, dass sie bei einer routinemässigen Kontrolle festgestellt habe, dass das Mädchen nicht mehr atmete.

Die Stadt hatte daraufhin ein rechtsmedizinisches Gutachten in Auftrag gegeben – darin stand, dass eine Fremdeinwirkung nicht ausgeschlossen werden könne. Kurz darauf hatte sich die Kriminalpolizei eingeschaltet. (bra)

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