Die unter der Flagge der Bahamas fahrende «Amadea» des deutschen Unternehmens Phoenix Reisen lief am Dienstag in den Hafen von Guamache auf der Karibikinsel Margarita ein. An Bord waren fast 500 Passagiere, die meisten von ihnen aus Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien und der Schweiz.
Wegen der wirtschaftlich und politisch instabilen Lage machten Touristen jahrelang einen Bogen um das südamerikanische Land. «Kreuzfahrtschiffe hatte Venezuela für viele Jahre nicht auf dem Radar», sagte Tourismusminister Ali Padrón bei der Begrüssung des Schiffes.
Devisenkontrollen, Warenmangel und eine unzuverlässige Grundversorgung mit Wasser und Strom sowie die Kriminalität schreckten ausländische Reiseanbieter und Besucher ab.
Doch nach Jahren der Hyperinflation und einer Währung im freien Fall, die Millionen Menschen zur Flucht ins Ausland veranlassten, zeigten die Wirtschaft und der Tourismussektor des Landes in letzter Zeit leichte Anzeichen der Erholung. Eine De-facto-Dollarisierung der Wirtschaft und eine Lockerung der Preiskontrollen haben die Importe gestärkt, zu einem grösseren Warenangebot und der Eröffnung neuer Geschäfte geführt.
Seit dem vergangenen Jahr zählt das Land zudem mehr Touristen aus Russland, die seit dem Beginn des Ukraine-Krieges in vielen anderen Ländern nicht mehr willkommen sind. Offizielle Tourismuszahlen liegen allerdings nicht vor.
Für den Präsidenten des Tourismus-Berufsverbands Conseturismo, Leudo Gonzáles, eröffnet die Ankunft der «Amadea» die Möglichkeit für Venezuela, «wieder auf den Radar der grossen Kreuzfahrtgesellschaften zurückzukehren». Jede Initiative, die neue internationale Touristen nach Venezuela bringe, sei ein «Gewinn», sagte Pulido und fügte hinzu. «Für uns ist das wunderbar, ein Fest.»
(SDA)