Erstes Interview nach Amtsabtritt
Trump spricht über Tod von Rush Limbaugh

Der erzkonservative US-Radiomoderator Rush Limbaugh ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Der Verschwörungstheoretiker hatte unter Trump eine Freiheitsmedaille erhalten. Nun meldet sich dieser zu Wort. Zum ersten Mal nach Ende seiner Präsidentschaft.
Publiziert: 17.02.2021 um 20:57 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2021 um 22:00 Uhr
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Rush Limbaugh (†70) ist tot.
Foto: Keystone

Rush Limbaugh ist tot. Der 70-jährige US-Radiomoderator ist an Lungenkrebs gestorben, teilt seine Familie am Mittwoch auf Facebook mit. Der erzkonservative Verschwörungstheoretiker und grosse Unterstützer von Ex-Präsident Donald Trump hatte seine Erkrankung im vergangenen Jahr öffentlich gemacht.

Er galt in den USA als der einflussreichste Moderator unter konservativ bis rechts ausgerichteten Radiomachern und verfügte über eine grosse rechte Anhängerschaft. Limbaugh, der auch für rassistische Äusserungen bekannt war, hatte vor rund einem Jahr von Trump die Freiheitsmedaille erhalten, die höchste Auszeichnung für US-Bürger.

«Er ist eine Legende»

Der ehemalige US-Präsident hat wegen des Trauerfalls auch erstmals ein Interview seit seinem Auszug aus dem Weissen Haus gegeben. Gegenüber «Fox News» sagte er am Telefon über Limbaugh: «Es gibt nicht allzu viele Legenden, aber er ist eine Legende.» Limbaugh habe zwei oder drei Stunden einfach nur reden können. «Und das ist keine leichte Sache», so Trump. «Die Menschen – egal ob sie ihn liebten oder nicht – respektierten ihn.»

Der Ehrgeiz des Krebskranken sei es gewesen, «bis nach der Wahl durchzuhalten», sagte Trump. «Und er arbeitete so hart und verpasste nur wenige Auftritte. Er arbeitete so hart, um die Wahl zu überstehen, und er war einfach grossartig. Er hat es geschafft.»

Dann beklagte sich der Republikaner erneut über den Ausgang der Wahlen. «Ich finde es schändlich, was passiert ist. Wir waren in der Wahlnacht wie ein Land der Dritten Welt.»

Limbaugh behauptete, Obama sei nicht in USA geboren

In den vergangenen Jahrzehnten war Limbaughs Einfluss so stark, dass Demokraten ihn sarkastisch den «Chef der Republikanischen Partei» nannten. Ihm wurde regelmässig vorgeworfen, Falschinformationen sowie Verschwörungstheorien zu verbreiten.

Unter anderem behauptete Limbaugh, der ehemalige US-Präsident Barack Obama sei nicht in den USA geboren, die «Black Lives Matter»-Bewegung gegen Rassismus entwickle sich zu einer «Terrorgruppe» und die Anschläge auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch im März 2019 seien eine heimliche Verschwörung linksgerichteter Politiker gegen Trump. (man/AFP)

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