Die Abstimmung in South Carolina galt als erster grösserer Testlauf für den Wahlkampf den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden (81) – auch weil in dem konservativen Südstaat der USA viele schwarze Wähler leben, deren Stimmen für Bidens Kampagne landesweit von besonderer Bedeutung sind.
Biden gab sich angesichts des Ausgangs der Vorwahl selbstbewusst und erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme, er habe keinen Zweifel daran, dass die Menschen in South Carolina seine Kampagne auf den Pfad geführt hätten, «die Präsidentschaft erneut zu gewinnen – und Donald Trump (77) erneut zu einem Verlierer zu machen».
Wer in den USA Präsidentschaftskandidat werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Bei Parteitagen im Sommer werden die Kandidaten dann offiziell gekürt. Die eigentliche Präsidentenwahl steht Anfang November an.
Trump in Führung
Von den republikanischen Präsidentschaftsanwärtern sind nur noch der frühere US-Präsident Trump und die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, dabei. Trump dominiert das Rennen aber klar. Damit deutet derzeit alles auf eine Neuauflage des Wahlkampfes zwischen Biden und Trump hin, die bei der jüngsten Präsidentenwahl 2020 bereits gegeneinander angetreten waren.
Ende Januar war schon im Bundesstaat New Hampshire im Nordosten der USA über den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten abgestimmt worden. Biden stand dort aber nicht auf dem Wahlzettel. Hintergrund ist ein parteiinterner Streit: Biden und die Demokratische Partei wollten den Auftakt der Vorwahlserie nach South Carolina verlegen – wegen der vielfältigeren Wählerschaft dort, um etwa den Stimmen von schwarzen Wählern mehr Gewicht zu geben. New Hampshire wollte sich den Status als erster Vorwahl-Staat aber nicht nehmen lassen und beharrte auf dem frühen Abstimmungstermin.
Biden gewann das Votum in New Hampshire am Ende trotzdem – aufgrund einer Option, die es Wählern erlaubte, selbst einen Namen auf dem Wahlzettel einzutragen. Sein Erfolg war aber eher symbolischer Natur, denn die in dem Bundesstaat gesicherten Delegiertenstimmen werden beim Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer nicht berücksichtigt. (SDA)