Die linksgerichtete Kandidatin Claudia Sheinbaum hat laut einer ersten Nachwahlbefragung die Präsidentschaftswahl in Mexiko gewonnen. Der Umfrage der Firma Enkoll zufolge kam die 61-jährige Kandidatin der regierenden Linken auf 57,8 Prozent der Stimmen, die konservative Oppositionskandidatin Xóchitl Gálvez erreichte demnach lediglich 29,1 der Stimmen.
Sheinbaum war als Favoritin in das Rennen gestartet. In den drei Monaten des Wahlkampfs lag sie in allen Umfragen deutlich vor ihrer stärksten Rivalin, der Mitte-Rechts-Kandidatin Gálvez, die für ein Bündnis aus drei Oppositionsparteien antrat. «Dies ist ein historischer Tag, ich bin sehr glücklich», sagte Sheinbaum auf dem Weg zu ihrer Stimmabgabe in Mexiko-Stadt. «Lang lebe die Demokratie!», rief sie, nachdem sie den Stimmzettel in die Urne geworfen hatte.
Gewählt wurde in der zweitgrössten Volkswirtschaft Lateinamerikas nicht nur eine neue Präsidentin. Auch die Mandate für Abgeordnetenhaus und Senat wurden neu vergeben, in neun Bundesstaaten wurden die Gouverneure gewählt und in zahlreichen Kommunen die Lokalpolitiker. Landesweit ging es insgesamt um rund 20'000 Posten – so viele wie bei keiner Wahl zuvor in Mexiko.
Der Wahlkampf wurde von massiver Gewalt überschattet. In der Nacht zum Sonntag erschossen Unbekannte im westlichen Bundesstaat Michoacán den 35-jährigen Kandidaten Israël Delgado. Mindestens 25 weitere Kandidaten waren in den Monaten zuvor ermordet worden.