Nach der friedlichen Parlamentswahl in Myanmar hat Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ihre Anhänger zu Zurückhaltung aufgerufen. Sie deutete ein gutes Resultat für ihre Partei, die Nationalliga für Demokratie (NLD), an, wollte sich vor Bekanntgabe erster offizieller Ergebnisse aber nicht konkret äussern.
«Es ist zu früh, unseren Kandidaten zu gratulieren, aber ihr habt sicher alle eine Vorstellung, wie die Ergebnisse aussehen», sagte sie heute vor Anhängern in der Parteizentrale. Niemand solle herum prahlen, mahnte sie, das verletze die Gefühle der Verlierer.
Die oppositionelle NLD von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi könne mit 80 Prozent der Sitze rechnen, sagte Parteisprecher Win Htein am Morgen. Die Wahlkommission wollte sich im Laufe des Tages mit ersten Ergebnissen melden.
«Es würde mich nicht wundern, wenn die Ergebnisse heute einen überwältigenden NLD-Sieg bestätigen», twitterte auch der renommierte Myanmar-Historiker Thant Myint-U.
Rund 30 der gut 50 Millionen Einwohner der einstigen Militärdiktatur konnten gestern erstmals seit 25 Jahren ein Parlament frei wählen. Die Militär-nahe Regierungspartei USDP hat versprochen, das Ergebnis zu akzeptieren. Suu Kyi, die 15 Jahre unter Hausarrest stand, will Regierungschefin werden. (SDA)