Einschleppung auch nach Europa wahrscheinlich
Erste Person in den USA mit Coronavirus infiziert

Der Coronavirus hat sich nun in die USA ausgebreitet. Der Erreger kann eine tödliche Lungenkrankheit auslösen.
Publiziert: 21.01.2020 um 20:26 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2020 um 11:21 Uhr
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In China breitet sich eine neue, grippeähnliche Lungenkrankheit aus, die zum Tod führen kann.
Foto: Keystone

Eine Person hat sich im US-Bundesstaat Washington mit dem Coronavirus angesteckt, wie die «New York Times» berichtet. Das ist der erste bestätigte Fall der Lungeninfektion in den Vereinigten Staaten. Mindestens neun Menschen sind bereits gestorben, Hunderte von Menschen in Asien sind erkrankt.

Der Mann wurde letzte Woche mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert. Ermittlungen zeigen: Der Erkrankte ist gerade von einer Reise in die Region Wuhan in China zurückgekehrt – wo der Ausbruch begann.

Das Virus ist ein neuer sogenannter Coronavirusstamm, das dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom (Sars) ähnlich ist. Gesundheitsexperten warnen dabei vor besonders ansteckenden Patienten, die das Virus schneller streuen könnten. Fälle der so genannten «Super-Spreader» hatte es in China auch während der Sars-Pandemie gegeben, der in den Jahren 2002 und 2003 rund 800 Menschen in China zum Opfer gefallen waren.

Einschleppung auch nach Europa wahrscheinlich

Experten hatten zuvor erklärt, dass vereinzelte Einschleppungen der neuen Lungenkrankheit auch nach Europa immer wahrscheinlicher seien. «Wir müssen in den kommenden Tagen mit mehr Fällen in anderen Teilen Chinas und möglicherweise auch in anderen Ländern rechnen», erklärte der Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tarik Jasarevic, am Dienstag in Genf. Ungewöhnlich sei das nicht: «Wenn man die Überwachung ausweitet, ist es auch wahrscheinlich, dass man mehr Fälle entdeckt.»

Mit der gerade laufenden Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest am kommenden Samstag wächst die Gefahr einer Ausbreitung des Virus. In der zweiwöchigen Ferienzeit rund um das Fest sind einige Hundert Millionen Chinesen unterwegs, viele Familien unternehmen zudem gemeinsame Reisen ins Ausland. Beliebt sind dabei neben Zielen in Südostasien auch Reisen nach Europa oder in die USA.

WHO-Krisensitzung am Mittwoch

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für Mittwoch ein Krisentreffen in Genf einberufen. Ein Notfallkomitee wird sich mit der Krankheit befassen und darüber beraten, ob ein internationaler Gesundheitsnotstand ausgerufen wird. Die Angst vor einer globalen Pandemie wächst. Chinas für Gesundheitspolitik zuständige Vizeminister Li Bin warnte unterdessen, dass das Virus mutieren könne.

Allein in China gibt es mittlerweile mehr als 440 bestätigte Fälle seit Beginn des Ausbruchs im Dezember. Nachweise gibt es zudem in Taiwan, Thailand, Japan und Südkorea - in allen Fällen erkrankten Menschen, die zuvor in Wuhan waren. Asiatische Länder sowie die USA und Australien haben inzwischen Fieberkontrollen bei der Einreise aus Wuhan eingeführt. (szm/kes)


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