Spezialeinheiten suchten mit Wärmebildkameras und Hunden nach Täter
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21-Jähriger gefasst:600 Polizisten suchten mit Wärmebildkameras nach Täter

Täter Uros B. festgenommen!
Amoklauf in Serbien – 8 Tote, 14 Verletzte

Ein 21-jähriger Schütze richtet ein Blutbad in Serbien an. Mehrere Menschen sind tot, mehr als ein Dutzend verletzt.
Publiziert: 05.05.2023 um 01:59 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2023 um 10:38 Uhr
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Dieser Mann soll der Täter sein: Uros B. Angeblich fiel er bereits vor der Tat durch Gewalt auf und galt als «problematisch».
Foto: Instagram

Blutbad nahe der serbischen Stadt Mladenovac im Dorf Dubona: Ein 21-jähriger Mann läuft Amok, schiesst laut lokalen Medien offenbar aus einem fahrenden Auto wahllos auf Menschen.

Die angegriffenen Menschen hätten nichts ahnend auf einer Bank im Zentrum des Dorfes gesessen, berichtet «Blic». Mit einem Gewehr soll der Mann laut «Telegraf» 8 Menschen getötet haben, 14 weitere wurden verletzt. Zunächst berichtete «Telegraf» von 10 Toten, korrigierte diese Zahl aber später.

Unter den Toten soll ein Polizist und dessen Schwester sein. Das jüngste Opfer ist erst 14 Jahre alt. Der Killer flüchtete in das Dorf Šepšin und wurde dort von der Polizei umstellt, wollte sich aber nicht ergeben und eröffnete offenbar das Feuer auf die Beamten. Er konnte flüchten, die Polizei suchte in der Nacht mit Wärmebildkameras und Spürhunden nach ihm.

Hier ereigneten sich Amoklauf und Festnahme.

Streit mit Polizisten

Ein riesiges Polizeiaufgebot ist vor Ort, rund 600 Spezialkräfte sind ausgerückt, Helikopter überfliegen das Gebiet. Gemäss «Blic» riegeln Spezialeinheiten die Zugänge ab und erlauben niemandem, sich den Dörfern zu nähern, in denen die Schüsse gefallen sind. Das Gesundheitsministerium rief Bürgerinnen und Bürger zum Blutspenden auf.

Laut «Blic» handelt es sich beim Schützen um den 21-jährigen Uros B.*. Er soll nach einem Streit mit dem Polizisten Milan P.* (†20) zu Hause sein Gewehr geholt haben, den Mann erschossen und dann auf weitere Personen geschossen haben.

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Dorfbewohner sind entsetzt

Innenminister Bratislav Gasic (55) besuchte noch in der Nacht zum Freitag den Schauplatz des Geschehens. Die Tat nannte er einen «terroristischen Akt».

«Sie sassen da und redeten, er kam auf sie zu und erschoss sie aus dem Nichts. Er hat meinen Enkel und meine Enkelin getötet», zitiert «Blic» den schockierten Grossvater von Milan P.

Die Dorfbewohner in Mladenovac reagierten ebenfalls entsetzt auf die Tat. Sie sagten, dass sie so etwas von dem «gut erzogenen» jungen Mann aus einer angesehenen Familie nicht erwartet hätten. B. soll der Sohn eines Angehörigen des serbischen Militärs sein. «Wir denken ständig darüber nach, was ihn dazu veranlasst haben könnte, Menschen zu erschiessen», sagte eine Dorfbewohnerin dem «Telegraf».

Land steht unter Schock

Das Blutbad geschieht nur kurz nachdem ein 13-Jähriger in seiner Schule in Belgrad ein Blutbad angerichtet hat. Er ging am Mittwochmorgen in seine eigene Klasse und schoss mit einer Handfeuerwaffe auf Mitschüler und weiteres Personal. Dabei tötete er neun Menschen – acht Schüler sowie einen Wachmann. Sechs weitere Schüler und eine Lehrerin erlitten Verletzungen. Das Land ist im Schock.

Der Teenager rief nach der Tat selbst die Polizei an, Beamte nahmen ihn fest. Er ist im Juli 2009 geboren und damit nach serbischer Gesetzeslage nicht strafmündig und kann nicht vor Gericht gestellt werden. Die Polizei nahm im Laufe des Tages seine Eltern fest. Der Junge wurde nach seiner Festnahme in eine Klinik für Neuropsychiatrie gebracht. (neo/SDA)

*Namen bekannt

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