Erneute verbale Entgleisung von Philippinen-Präsident Duterte
Soldaten sollen Rebellinnen «in die Vagina schiessen»

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte vergreift sich massiv in seinen Äusserungen. Es ist nicht das erste Mal.
Publiziert: 13.02.2018 um 19:26 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:26 Uhr
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Der Staatschef schreckt vor nichts zurück: Sein Aufruf zu sexueller Gewalt ist nur eine seiner vielen verbalen Entgleisungen.

Der philippinische Staatschef Rodrigo Duterte (72) hat zu sexueller Gewalt an Rebellinnen aufgerufen – und somit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Soldaten sollen Rebellinnen «in die Vagina schiessen», sagte Duterte bei einer Ansprache. «Ohne die sind sie nutzlos», fügte er hinzu.

Die Abgeordnete Emmi de Jesus von der linken Frauenpartei Gabriela sagte am Montag, Duterte zeige sich als der «Gipfel von Frauenfeindlichkeit und Faschismus». Er machte die Aussagen vergangene Woche bei einer Veranstaltung mit mehr als 200 ehemaligen kommunistischen Rebellen.

Dies sei nicht das erste Mal, dass sich Duterte frauenfeindlich und abwertend geäussert habe, kritisierte auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Solche Sätze «ermutigen staatliche Kräfte in bewaffneten Konflikten, sexuelle Gewalt auszuüben, was das humanitäre Völkerrecht verletzt.» Die philippinische Regierung bekämpft sowohl kommunistische wie auch radikalislamische Rebellengruppen.

Sein Sprecher Harry Roque wies den Vorwurf, dass Duterte ein Frauenfeind sei, zurück. «Manchmal überreagieren diese Feministen ein bisschen. Ich meine, das war doch lustig. Kommt schon. Lacht einfach.»

Seine Kinder, Obama, der Papst – niemand wird verschont

Dutertes Liste mit Entgleisungen wird länger und länger. Im vergangenen Monat sagte er, er würde 42 Jungfrauen opfern, um Touristen anzuziehen. Vergangenes Jahr versicherte er Soldaten, er würde sie vor Strafverfolgung schützen, auch wenn sie bei der Umsetzung des Kriegsrechts in der Region Mindanao Frauen vergewaltigten.

Bei seinem Wahlkampf im Jahr 2016 sprach er über einen einen Gefängnis-Aufstand in Davao City im Jahr 1989, bei dem eine australische Missionarin (†36) getötet wurde, nachdem Häftlinge Schlange gestanden hatten, um sie zu vergewaltigen. Duterte war damals Bürgermeister der Stadt. «War ich wütend wegen der Vergewaltigung? Ja, zum einen», sagte Duterte. «Aber sie war so schön, der Bürgermeister hätte der erste sein sollen. Was für eine Verschwendung.»

Auch seine eigenen Kinder sind nicht vor ihm sicher. Als seine Tochter sagte, sie sei vergewaltigt worden, bezeichnete Duterte sie als «Drama Queen» und sagte zu Journalisten: «Sie kann nicht vergewaltigt werden – sie trägt eine Waffe bei sich». Als sein Sohn letzten September im Verdacht stand, im Drogengeschäft tätig zu sein, sagte Duterte: «Meine Anweisung ist, dich zu töten, wenn du gefasst wirst. Und ich werde die Polizei schützen, die dich tötet, wenn es stimmt.»

Zu Beginn seiner Amtszeit verglich sich Duterte selbst mit Adolf Hitler. «Hitler hat drei Millionen (sic!) Juden massakriert. Hier gibt es drei Millionen Drogensüchtige. Ich würde sie gerne abschlachten.» Während seiner noch jungen Amtszeit hatte er bereits US-Präsident Obama, den Papst («Hurensöhne!») und das EU-Parlament («Fickt euch!») beleidigt. (SDA/rey)

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