Die Pilatus Bank soll bei Hunderten Millionen Euro aus verdächtigen Transaktionen weggeschaut haben, wie Ermittler herausfanden. Die maltesische Einheit für Finanz-Aufklärung (FIAU) erhob eine Strafe von rund 4,9 Millionen Euro gegen die Bank.
Im November 2018, also mehr als ein Jahr nach dem Mord an Caruana Galizia bei der Explosion einer Autobombe, wurde die Bank geschlossen. Die Investigativ-Journalistin und Bloggerin schrieb umfangreich über das Geldinstitut und unterstellte ihm, unter anderem für Diktatoren Geld zu waschen. Im Zusammenhang mit dem Mord läuft seit Jahren ein Prozess, in dem sich einer von drei Angeklagten schuldig bekannte. Mitverwickelt soll auch ein reicher Geschäftsmann sein, dem vorgeworfen wird, den Mord finanziert zu haben.
Eine Vereinigung von Journalisten, die Caruana Galizias Arbeit fortsetzten, enthüllte im April 2018, dass die führende Elite Aserbaidschans ein Netzwerk aus 50 Firmen, die Konten bei der Bank hatten, nutzte, um Millionen-Summen in Europa zu bewegen. In dem am Dienstabend veröffentlichten FIAU-Bericht listeten die Prüfer eine Reihe ernster und systemischer Fehler auf.
Daraus ergebe sich eine völlige Missachtung für Massnahmen gegen Geldwäsche seitens der Bank. In rund 97 Prozent der untersuchten Fälle hatte die Bank demnach veraltete Informationen. In 86 Prozent der Fälle gab die Bank Überweisungen ohne angemessene Überprüfungen frei.
(SDA)