Ermittlungen eingeleitet
Dutzende US-Schüler zeigen auf Foto den Hitlergruss

Ein Foto, auf dem dutzende lachende Schüler offenbar den Hitlergruss zeigen, hat in den USA für Empörung gesorgt. Die Schulbehörden des Bezirks Baraboo im Bundesstaat Wisconsin verurteilten das Foto am Montag und leiteten Ermittlungen ein. Unterstützt werden die Behörden dabei von der Polizei.
Publiziert: 13.11.2018 um 06:41 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2018 um 23:14 Uhr
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Auf Twitter schreibt ein User: «Sei wie er, nicht wie sie».
Foto: Twitter

US-Schüler sorgen mit einem Foto im Netz für Aufrur! Denn die in Anzug gekleideten jungen Männer strecken nahezu geschlossen ihren rechten Arm zu einem Hitlergruss aus. Einer der Schüler scheint mit der Hand das «Ok»-Zeichen zu machen, das ein Symbol der White-Power-Bewegung geworden ist.

Das Foto war im Frühjahr vor einem Schulball der Baraboo High School aufgenommen worden.

Die Schüler würden anscheinend «äusserst unangebrachte Gesten» machen, erklärte die Leiterin der Schulbehörde, Lori Mueller, am Montag. Sollten sich die Vorwürfe erhärten, würden die Behörden geeignete Massnahmen einschliesslich rechtlicher Schritte einleiten.

Schüler äussert sich zur Aufnahme

Ein Schüler, der auf dem Foto den Arm nicht in die Höhe streckt, erklärte in einer im Internet verbreiteten Stellungnahme, er habe sich «unwohl» mit der Aufnahme gefühlt. Der Gruss sei mit seinen moralischen Standards nicht vereinbar, sagte der 18-jährige Jordan Blue. Er ist auf dem Foto in der rechten oberen Ecke zu sehen. Er glaubt, die anderen Jungen hätten es als Witz gemeint. «Aber so was sollte man nicht als Witz machen», sagt er. Alle in der Schule seien danach schockiert gewesen.

«Es hätte überall passieren können, leider ist es hier passiert und darum müssen wir darüber sprechen», sagt Blue. Dennoch glaubt er nicht, dass es sich um ein Problem handelt, das an der Schule immer wieder vorkommt.

«Es braucht eine extra Geschichtsstunde»

Die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau äusserte sich auf Twitter fassungslos über die Aufnahme. Das Foto mache deutlich, wie wichtig Erziehungsarbeit sei. «Wir müssen erklären, was die Gefahr des Aufstiegs einer Ideologie des Hasses ist.»

Der Mitglied der Schulbehörde, Greg Sacra, sagte, dass sein Vater im zweiten Weltkrieg kämpfte und dort starb. «Ich wuchs auf im Wissen, dass Nazismus falsch ist. Ich weiss nicht, wie es jetzt soweit kommen konnte. Vielleicht brauchen die Schüler eine extra Geschichtsstunde.» (SDA/man)

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