Der hessische Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) ist am Samstag tot aufgefunden worden. Wie die Polizei am Abend in Wiesbaden mitteilte, wurde die Leiche des 54-Jährigen in Hochheim im Main-Taunus-Kreis an einer ICE-Strecke entdeckt. «Aufgrund der Gesamtumstände» gingen die Ermittler von einem Suizid aus, hiess es in einer Presseerklärung.
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (68) ist schwer erschüttert. Er sei «fassungslos und geschockt» angesichts des Tods von Schäfer und sprach den Angehörigen sein «aufrichtiges Beileid» aus. Das sagte er am Sonntag in einer Presseerklärung.
Schäfer war offenbar verzweifelt
Auch über den möglichen Grund sprach der Regierungschef: Offenbar verzweifelte Schäfer an der Corona-Krise. Der Finanzminister und zweifache Familienvater habe sich «grosse Sorgen» um deren Bewältigung gemacht. «Grosse Sorgen vor allen Dingen darum, ob es gelingen könne, die riesigen Erwartungen in der Bevölkerung, insbesondere der finanziellen Hilfen, zu erfüllen», sagte Bouffier. «Ich muss davon ausgehen, dass ihn diese Sorgen erdrückt haben. Er fand offensichtlich keinen Ausweg mehr. Er war verzweifelt und ging von uns. Das erschüttert uns, das erschüttert mich.»
«Gerade ihn hätten wir gebraucht»
Schäfer war seit August 2010 hessischer Finanzminister und Mitbegründer der Stiftung «Leben mit Krebs». Der promovierte Jurist wurde als möglicher Nachfolger von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) gehandelt, sollte dieser bei den Landtagswahlen 2023 nicht wieder antreten.
Wie fast überall steigen die Corona-Fälle im deutschen Bundesland Hessen (6,3 Millionen Einwohner) stetig an. Bis Sonntag gab es nach Angaben des hessischen Sozialministeriums 2943 bestätigte Corona-Fälle, 167 mehr als am Vortag. Die Todeszahl stieg auf elf.
Der Suizid des Finanzministers ist für Hessen ein grosser Verlust. «Gerade ihn hätten wir in einer so schweren Zeit besonders gebraucht», sagte Bouffier. In solch einer Krise bedürfe es vor allem Besonnenheit und Tatkraft. «Für beides stand Thomas Schäfer.» (SDA/kin)
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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