Trump inszeniert sich gern als gewiefter Business-Man. Nun liess er sich vom verhassten Polit-Establishment übertölpeln. Ein Stück in drei Akten.
Erster Akt
Am 9. Mai feuert Trump FBI-Chef James Comey. Weil der in der Russland-Affäre ermittelte (damals erst gegen Trumps Umfeld).
Zweiter Akt
Am 17. Mai setzt das US-Justizministerium Ex-FBI-Chef Robert Mueller als Sonderermittler ein. Grund: Memos von Comey wurden publik. Darauf notierte er, wie Trump ihn um die Einstellung der Ermittlungen gegen Ex-Sicherheitsberater Michael Flynn bat – und so die Justiz beeinflussen wollte. Am 7. Juni, beim Senats-Hearing, gab Comey zu: Er habe einen Freund beauftragt, seine Memos der «New York Times» zuzustellen – um so einen Sonderermittler zu erzwingen. Das war Trick Nummer 1.
Dritter Akt
Am 12. Juni lässt Trumps Umfeld durchsickern, dass der Präsident gedenke, Sonderermittler Mueller zu feuern. In der Nacht auf heute liess dann die «Washington Post» die Bombe platzen: Mueller ermittelt gegen Trump persönlich. Wochenlang schwieg Mueller. Nun diese Meldung. Es scheint, als ob Mueller mit diesem Leak seine Absetzung verhindern wollte. Dies könnte sich sogar Trump nicht mehr erlauben. Das war Trick Nummer 2.
Trump: «Hexenjagd»
Trump selber ist hässig. Am Donnerstag Nachmittag twitterte er von der «grössten HEXENJAGD der US-Geschichte», die von «sehr schlechten Leuten angeführt wird.
Die Russen-Story sei laut Trump gefälscht. »Sie haben null Beweise gefunden«, twitterte er weiter. »Nun versuchen sie es mit Behinderung der Justiz."
Genau. Das tun Mueller & Co.
Wir erwarten einen heissen US-Polit-Sommer. (bö)